No Go Areas /Angstzonen

Eigentlich stammt der Begriff aus dem militärischen Sprachgebrauch und bezeichnet die Zonen, die vom Feind kontrolliert werden und nicht betreten werden sollten. In Deutschland werden No Go Areas als Gebiete definiert, in denen Menschen aufgrund ihrer äußeren Erscheinung einem hohen Risiko rassistisch motivierter Gewalt ausgesetzt sind.

2006 war der Deutsch-Afrikaner Ermyas Mulugeta in Potsdam schwer verletzt worden. Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 lösten der Vorfall und die Einschätzung von Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye eine Diskussion um mögliche Angstzonen in Deutschland aus. Auch anlässlich Fußball-WM 2010 in Südafrika setzte sich die Debatte fort, diesmal wegen der Gefährdung von Weißen in südafrikanischen No Go Areas.

Im Jahr 2011 wurden in Deutschland 607 Personen bei rechts motivierten Straftaten verletzt.

Ausgelöst hatte Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye die Debatte mit seiner expliziten Warnung vor No go Areas in Brandenburg:

...es gibt kleine und mittlere Städte in Brandenburg und anderswo, wo ich keinem, der eine andere Hautfarbe hat, raten würde, hinzugehen. Er würde sie möglicherweise lebend nicht mehr verlassen."

kb, Oktober 2012

Quellen:

  • http://web.archive.org/web/20061205073328/http://www.prevent-racist-attack.org/
  • http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/501431/
  • http://www.zeit.de/online/2006/20/Nogoareas-Heye/seite-2
  • http://www.stern.de/sport/fussball/2-wm-in-suedafrika-ich-wuerde-da-nicht-hinfahren-622025.html
  • http://www.petrapau.de/17_bundestag/dok/down/2011_zf-rechtsextreme-straftaten.pdf

Linktipps

  • Angstzone Ostdeutschland?

    Die Zahlen scheinen denen Recht zu geben, die vor einer Angstzone im Osten Deutschlands warnen. Doch was ist dran an der These, dort habe sich eine Kultur der Gewalt und des Wegschauens etabliert? Die Frage wirft offenbar mehr Fragen als Antworten auf.