Auf Einladung von Bundeskanzler Helmut Kohl reiste der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker im September 1987 in die Bundesrepublik. Mit dem Besuch verbanden beide Seiten sehr unterschiedliche Erwartungen. Während die DDR-Führung den Empfang als Bestätigung für zwei unabhängige, souveräne deutsche Staaten ansah, war Kohl vor allem daran gelegen, die deutsche Frage offen zu halten. Im Mittelpunkt der bilateralen Gespräche standen verbesserte Bedingungen beim Reise- und Besuchsverkehr, bei der Familienzusammenführung sowie beim Umweltschutz.
In der Tat stimmte die DDR nach Honeckers Besuch begrenzten Erleichterungen im innerdeutschen Reise- und Postverkehr zu. Kohl hingegen verwies darauf, dass ein dauerhafter Frieden in Europa nur durch die deutsche Einheit zu erreichen sei. Sowohl Honecker als auch Kohl gingen jedoch auf lange Sicht von der Existenz zweier selbstständiger deutscher Staaten aus: eine Fehleinschätzung, wie sich schon bald herausstellen sollte.
Begrüßung
- Martin Gutzeit
Berliner Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
Vortrag
- Prof. Dr. Martin Sabrow
Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam e. V.
Podiumsgespräch mit
- Dr. Claus-Jürgen Duisberg, Botschafter a. D.
- Prof. Dr. Igor Maximytschew, Gesandter a. D.,
- Europa-Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Ulrike Poppe, LAkD Brandenburg, Bürgerrechtlerin
- Prof. Dr. Martin Sabrow
- Dr. Hans Voß, Botschafter a. D.
Moderation:
- Jürgen Engert, Gründungsdirektor des ARD-Hauptstadtstudios
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