Fake News / Falschmeldungen

Einfache Sprache: Fake News

Informationen, die absichtlich und gezielt gestreut werden, werden als Falschmeldungen oder Desinformation bezeichnet. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird hierfür auch häufig der englischsprachige Begriff "Fake News" benutzt.

Dieser fand seit 2016 zunehmend Verbreitung. Da er aber sehr bald in der Politik, beispielsweise von US-Präsident Donald Trump, verwendet wurde, um unliebsame Berichterstattung herabzusetzen, wird in Abgrenzung dazu inzwischen häufiger der Begriff "Desinformation" verwendet.

Wer Falschmeldungen absichtlich verbreitet, verfolgt damit bestimmte Ziele. Diese können vielfältig sein und greifen oft ineinander. So dient die Desinformation etwa dazu, die Glaubwürdigkeit Einzelner oder bestimmter Gruppen zu schwächen oder zu zerstören, gesellschaftliche Konflikte anzustiften oder zu verstärken, Angst und Hass zu schüren und geschäftliche Interessen damit zu verbinden.

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Lesetipp

Falschmeldungen und Desinformationen sind keine neuen Erscheinungen. Die Geschichte kennt zahlreiche Beispiele wie etwa die sogenannten "Protokolle der Weisen von Zion", eine antisemitische Hetzschrift von 1903, die eine angebliche jüdische Weltverschwörung beweisen sollte. Obwohl die Fälschung der Dokumente belegt und bekannt ist, wird sie bis heute gezielt genutzt, um Hass gegen jüdische Menschen zu schüren.

Allerdings war früher der Aufwand für die Produktion von Falschmeldungen vergleichsweise hoch und die Verteilung begrenzt. Heute hingegen verbreiten sich Falschmeldungen über digitale und soziale Medien in kürzester Zeit und massenhaft. Dabei schreibt zum Beispiel ein Privatprofil oder eine Facebook-Seite eine Kettennachricht oder eine Art Augenzeugenbericht, die über Messengerdienste wie Whatsapp und andere Kanäle ver- und geteilt werden.

Häufig werden auch Fotos und Videos genutzt, die aus dem Zusammenhang gerissen werden. Ebenso werden Zahlen aus anderen Zusammenhängen herausgelöst, verfälscht und manchmal auch frei erfunden.

Viele Internetportale klären inzwischen darüber auf, wie man Falschmeldungen erkennen kann. Merkmale sind zum Beispiel:

  • eine reißerische, aufgeregte Sprache
  • die Häufung emotionaler Begriffe
  • fehlende Quellenangaben
  • Zahlen und Statistiken ohne Belege
  • Angstmache
  • Verallgemeinerungen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Nachrichten selbst zu überprüfen. Ein einfacher Check besteht schon darin, Nachrichten noch einmal über eine Suchmaschine (zum Beispiel google oder bing) zu suchen, um zu sehen, ob die Nachricht auch von anderen Quellen gemeldet wurde. Auch Zitate lassen sich auf diese Weise schnell finden und prüfen.

Bilder und Videos können mit der Bilderrückwärtssuche geprüft werden. Hierbei wird ein Bild oder die URL eines Bildes bei Suchmaschinen wie Google, Yandex oder Bing hochgeladen. So kann man herausfinden, wie das Originalbild aussieht und in welchem Zusammenhang es ursprünglich veröffentlicht wurde.

Bei Websites kann es zudem hilfreich sein, zu schauen, welche Inhalte dort sonst noch veröffentlicht werden und ob es ein Impressum gibt, im dem die Verantwortlichen und Adressen aufgelistet sind.

Eine ganze Reihe von Plattformen wie Correctiv.Faktencheck und der ARD-faktenfinder gehen mit Faktchecks gegen die Verbreitung von Falschmeldungen und Desinformationen vor. Dabei prüfen sie die Richtigkeit von Informationen, decken Falschmeldungen auf, klären über deren Ursprung auf und informieren die Bevölkerung über Desinformationationskampagnen.

Strafbar ist das Verbreiten von Falschmeldungen nicht zwangsläufig. Hier kommt es sehr darauf an, warum, wie und in welchem Zusammenhang sie verbreitet wurden. Es gibt allerdings verschiedene Straftatbestände, unter die eine Falschmeldung fallen kann.

Dazu zählen zum Beispiel eine Leugnung des Holocaust, aber auch Volksverhetzung, Beleidigung und üble Nachrede ebenso wie das Vortäuschen einer Straftat, indem zum Beispiel im Internet bewusst eine Falschmeldung über eine bevorstehende rechtswidrige Tat verbreitet und bei der Polizei angezeigt wird. Dies kann mit Geld- oder Haftstrafen belegt werden.

Aufgrund der Vielzahl an Nachrichten im Internet und den Sozialen Medien ist es jedoch kaum möglich, jede Falschmeldung von staatlicher Seite zu überprüfen. Deshalb kommt es zu einem ganz erheblichen Teil auf  jeden Nutzer und jede Nutzerin an, in welchem Maße Falschmeldungen entstehen und sich weiter verbreiten können.

Karolin Schwarz
© Andi Weiland

Interview

Falschmeldungen im Netz erkennen

Die Landeszentrale im Gespräch mit Faktencheckerin Karolin Schwarz über Falschmeldungen und wie man sie erkennen kann.

 

Lesetipp

BLPB, Mai 2020

Linktipps

  • Gemeinsam gegen Falschinformationen

    Bei codetekt kannst du digitale Informationen auf ihre Vertrauenswürdigkeit prüfen lassen. Reiche einen Fall ein und lasse diesen von der codetekt Community prüfen oder werde selbst Detektiv*in. Beim Lösen der Fälle kannst du deine Recherche-Fähigkeiten verbessern und vom Einsteiger- zum Expertenlevel aufsteigen.

  • „Quelle: Internet“?

    Digitale Nachrichten- und Informationskompetenzen der deutschen Bevölkerung im Test (Stiftung Neue Verantwortung, 22.03.21)

  • Diese Tipps helfen, Falschmeldungen zu erkennen

    Das kann man beachten, um nicht versehentlich Falschmeldungen zu teilen. (Correctiv.org)

  • Wie erkenne ich Falschmeldungen im Internet?

    Tipps zum Umgang mit fragwürdigen Inhalten im Internet (Initiative Saferinternet.at)

  • Dossier: Digitale Desinformation

    Das Dossier der BpB umfasst wissenschaftliche Beiträge zum Thema Falschmeldungen und Desinformation.

  • Unterrichtsmaterial Fake News im Netz erkennen

    Hier finden Sie zum Thema "Lügen im Internet erkennen" einen möglichen Stundenablauf mit Ideen für den Unterricht, vertiefende Informationen und ein Quiz für Jugendliche zwischen der 8. und 10. Jahrgangsstufe.

  • FakeFilter

    Ein Webvideoprojekt der bpb zum Aufspüren von Fake News

  • Was ist Desinformation?

    Was unterscheidet Fehlinformation von Desinformation? Und wann werden falsche Nachrichten zu einer Gefahr? Eine Einführung in die komplexe Problematik. (Bundesregierung, 2.06.22)

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