Zu dieser in jeder Hinsicht bunten, interessanten, fröhlichen und fachlich hoch qualifizierten dreitägigen Veranstaltung, an der sich neben den Veranstaltern auch Jugendhilfeeinrichtungen und Institutionen rund um die Jugend und um das Recht beteiligen, sind auch Gäste aus dem Ausland eingeladen.
Mit Vertretern aus Praxis, Lehre, Bildung, Justiz und Politik sowie mit Gästen aus dem Ausland sollen neben dem Austausch praktischer Erfahrungen beim Umgang mit jungen Menschen auch interessante Überlegungen zu der Frage angestellt werden, wie Kindern ein ethisch-moralisch hinterfragendes Rechtsbewusstsein im gesamteuropäischen Kontext vermittelt werden kann. Schwerpunkte werden vor allem folgende Themen sein:
Erfahrungsaustausch zwischen Vertretern von Jugendrechtshäusern, sonstigen Jugendhilfeeinrichtungen sowie aus Justiz und Bildung unter menschen- und kinderrechtsorientierten Aspekten sowie der Förderung des interkulturellen Dialogs
Diskussionen zu Konzept, Methode und den Zielen des Jugendrechtshauses als Demokratie- und Werteschulung für ein friedliches und tolerantes Miteinander in einer offenen, demokratischen, interkulturellen, europäischen Zivilgesellschaft zur Anerkennung und Respekt gegenüber kulturellen, ethnischen und sozialen Minderheiten
Vermittlung der in den Jugendrechtshäusern entwickelten Rechtspädagogik zum Erlernen und Anwenden demokratischer Prinzipien wie Rechts- und Demokratiebewußtsein zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus
Förderung des europäischen Einigungsgedankens, um dadurch Kenntnisse über das andere (fremde) Land zu erlangen und Vorurteile überwinden und abbauen zu lernen.
Ein buntes Rahmenprogramm - auch im Rahmen der parallel stattfindenden Bernauer Präventionsmesse - sorgt für Abwechslung und Entspannung von den teilweise schwierigen Fachthemen.
Programm
Mittwoch, 28. April 2004, Stadthalle Bernau, Hussitenstr. 1, 16321 Bernau
11.00 Uhr Informelles Treffen der Teilnehmer
12.00 Uhr Mittagessen
13.00 Uhr Eröffnung
Sigrun von Hasseln, Vorsitzende des Bundesverbandes der Jugendrechtshäuser Deutschland e.V.
Hans-Jürgen Willuda, Geschäftsführer des Landespräventionsrates Sicherheitsoffensive Brandenburg
Hubert Handke, Bürgermeister der gastgebenden Stadt Bernau
Brigitte Reuscher, Leiterin des staatlichen Schulamtes Eberswalde
Festvortrag
„Welcher Weg führt zum gesamteuropäischen Rechtsbewusstsein?“
Prof. Dr. Bernd Rüdeger Sonnen, Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen, Universität Hamburg
Anschließend Diskussion
Moderation: Dr. Stefan Büttner, Privatdozent, Universität München;
Leiter der Abteilung Bildung und Wissenschaft des Bundesverbandes der Jugendrechtshäuser
15.00 Uhr Kaffeepause
15.30 Uhr Kriminalpräventive Maßnahmen gegen Gewalt
Jaqueline Kempfer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Dieter Rössner. Institut für Kriminalwissenschaften, Philipps-Universität Marburg, Spezialistin für Jugendrecht
16.15 Uhr Politischer Rechtsradikalismus bei Jugendlichen - Möglichkeiten der Prävention an den Schulen und Erziehung zur Toleranz
Dr. Karin Plodeck, Diplomsoziologin, Oberstudiendirektorin. Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsqualität, München
Anschließend Diskussion
Moderation: Dr. Stefan Büttner, Privatdozent, Universität München;
Leiter der Abt. Bildung und Wissenschaft des Bundesverbandes der JRH
17.15 Uhr Stadtführungen (Möglichkeit, im Anschluss eine Kleinigkeit zu essen)
20.00 Uhr Gastspiel des GRIPS-Theaters aus Berlin mit dem Stück „Klamms Krieg“
Anschließend Diskussion mit Theaterpädagogen
Donnerstag, 29. April 2004
Ab 8.30 Uhr Frühstück für Frühaufsteher beim Sprungbrett e.V.
Pankstraße 6, 16321 Bernau
Vorstellen der eigenen Projekte,
Sylvia Henning, Geschäftsführerin des Sprungbrett e.V.
Fortsetzung: Stadthalle Bernau, Hussitenstr. 1,
10.00 Uhr Berichte vom Bundesverband und aus den Jugendrechtshäusern
Einführung: Sylvia Henning, JRH Bernau, als Veranstalterin des diesjährigen Jahrestreffens der Jugendrechtshäuser
Berichte: Vertreter von Jugendrechtshäusern und Jugendrechtshausinitiativen
Moderation: Hella Hering-Ebbinghaus, Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Jugendrechtshäuser
13.00 Uhr Mittagspause
14.30 Uhr Reformpädagogik als pädagogische Grundlage der Rechtspädagogik
Wolf-Dieter Hasenclever, Oberstudiendirektor, Vorsitzender der Leiterkonferenz der Hermann-Lietz-Schulen, Bildungspolitischer Referent der FDP-Bundestagsfraktion; Berlin
15.15 Uhr Einführung in die Grundlagen der Rechtspädagogik
Sigrun v. Hasseln, Begründerin der Rechtspädagogik
15.45 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Workshops (bis 18.30 Uhr)
„In rechtspädagogischen Strukturen Verantwortung für die interkulturelle europäische Gesellschaft lernen“
Workshop 1. „Spielend voneinander lernen“
Es sollen Konzeptionen erarbeitet werden, wie Fähigkeiten entwickelt und gestärkt werden können, um Offenheit für Fremde und die Vielfalt ethnischer, kultureller und religiöser Überzeugungen sowie Lebensformen zu verbinden mit dem Eintreten für Toleranz, Demokratie und Menschen-/Kinderrechte.
Sachverständige Begleitung:
- Jeanette Fechner, RAA Trebbin
- Roberto Levermann, LKA Brandenburg
Moderation: Diplom- Politologin Kerstin Kaufmann, Berlin
Workshop 2. „Erziehung zur Mündigkeit und zur Sozialkompetenz“
Es sollen Konzepte ausgearbeitet werden zur Entwicklung und Stärkung von Fähigkeit und Bereitschaft, sich gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Rassismus zu wenden und Minderheiten zu schützen sowie diese in die Gesellschaft zu integrieren.
Sachverständige Begleitung:
- Dr. Alexander Böhle, Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Berlin
- Peter Kapellner, Studienrat am Oberstufenzentrum Forst (u.a. für Philosophie)
Moderation: Sigrun v. Hasseln, Cottbus
Workshop 3. „Gemeinwesen- orientiertes Lernen und Zivilcourage“
Dieser Workshop wird sich mit der Frage auseinandersetzen, wie die Bereitschaft gefördert werden kann, sich für Aufgaben des Gemeinwesens zu engagieren und die eigene Überzeugung auch öffentlich zu vertreten.
Sachverständige Begleitung:
- Lutz Reimann, Agentur Ehrenamt
- N.N., „Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. (bagfa)“, Berlin
Moderation: Sylvia Henning, Diplom- Mediatorin, Bernau
Workshop 4. „Demokratie muss bereits im Kindergarten geübt werden”
Hier soll der Frage der Vermittlung politischer Grundbildung und Grundrechte sowie die Erfahrung von Demokratie durch demokratisches Handeln anhand von rechtspädagogischen Grundstrukturen nachgegangen werden.
Sachverständige Begleitung:
- Dr. habil. Dietmar Sturzbecher, Geschäftsführender Direktor des Instituts für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung an der Universität Potsdam oder Vertreter (angefragt)
- Monika Sellesk, Leiterin des Kindergartenprojekts im Cottbuser Jugendrechtshaus
Moderation: Bodo Rudolph, Leiter des Kreisjugendamtes des Landkreises Potsdam-Mittelmark (angefragt)
Workshop 5. „Erfahrungen mit grenzüberschreitenden Projekten“
Es werden Projekte vorgestellt, die bereits im internationalen Kontext arbeiten. Neue Ideen und Ansätze können hier fachlich diskutiert werden.
Sachverständige Begleitung:
- Erika Kraszon-Gasiorek, Hochschullehrerin, Fachhochschule Lausitz, FB Sozialwesen, Verantwortliche Leiterin des Projektes „Crash- Kurs vor der Hauptverhandlung“
- Gudrun Tolzmann, Bundesministerium der Justiz (angefragt)
Moderation: Wolfgang Rupieper, Direktor des Amtsgerichts, Vorsitzender des Vereins Cottbuser Jugendrechtshaus e.V., Cottbus
20.00 Uhr Beginn des Festes in der Stadthalle mit Magie, Bauchtanz und Live- Musik
Freitag, 30. April 2004, Stadthalle Bernau, Hussitenstr. 1,
09.00 Uhr Ergebnisse aus den Workshops
10.00 Uhr Statements der ausländischen Gäste
unter anderem mit Dr. Dariusz Schmidt, Universität Warschau
Einführung und Moderation: Joachim Dönitz, Präsident des Landgerichts a.D., Krefeld
Kaffeepause
12.00 Uhr Wie kann die Politik das gesamteuropäische Rechtsbewusstsein von Kindern und Jugendlichen fördern?
Podiumsdiskussion mit Politikern des Landes Brandenburg
CDU
Barbara Richstein, Ministerin der Justiz und für Europaangelegenheiten
FDP
Jan Penkawa, Mitglied des Präsidiums des LV Brandenburg der FDP, Vorsitzender des Finanzausschusses der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Brandenburg a.d.H.
Grüne
Wolfgang Wieland, innenpolitischer Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Spitzenkandidat der Landtagswahl Brandenburg 2004
PDS
Dr. Dagmar Enkelmann, Landtagsabgeordnete, Spitzenkandidatin der Landtagswahl Brandenburg 2004
SPD
N.N.
Moderation: Dr. Michael Lemke, Ministerialdirigent im Ministerium der Justiz und für Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg und Mitglied des Gesamtvorstandes des Bundesverbandes der Jugendrechtshäuser Deutschland e.V.
13.30 Uhr Abschlusswort der Veranstalter (evtl. mit anschließender Pressekonferenz)
14.00 Uhr Gemeinsames Mittagessen und Ausklang
15.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Anmeldeformular: http://www.bdk-brandenburg.de/content/termine/ter_040302anmeldung.pdf
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