Öffentliche Tagung zu politischer Bildung mit Vereinen, der Landesarbeitsgemeinschaft für politische und kulturelle Bildung (LAG) und der Landeszentrale für politische Bildung
Der Wahlkampf zur Bundestagswahl bescherte uns eine Ost-West-Debatte, ausgelöst durch die Umfrageergebnisse der Linkspartei-PDS im Osten. Es gab erhebliche Bedenken, ausgesprochen durch den bayerischen Ministerpräsidenten, in Ostdeutschland sollten nicht noch einmal die Wahlen entschieden werden. Auch die vom Brandenburgischen Innenminister ausgelöste Debatte um die „von der SED erzwungene Proletarisierung“ erhitzte die Gemüter.
Zur Bilanz der Bundestagswahl und ihrer Folgen zählt auch der Befund, dass Deutschland nunmehr eine Bundeskanzlerin mit ostdeutscher Biografie hat und die beiden großen Volksparteien von zwei Ostdeutschen geführt werden. Wird sich damit auch die Debatte um Ost und West in Deutschland verändern? Richard Schröder, profunder Analytiker des politischen Geschehens kritisiert „Ost-Ethnologie“ wie auch „Westnostalgie“. Beide sollten überwunden werden, um zu den Problemstellungen einer verantwortlichen Politik zurückzukommen.
Auf der Tagung soll diskutiert werden, auf welche Weise politische Bildung zu einer stärkeren Verantwortungsübernahme der Bürgerinnen und Bürger für das Gemeinwesen in Ost und West beitragen kann.
Referent:
Prof. Dr. Richard Schröder, Theologe und Philosoph, Humboldt-Universität zu Berlin
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