Gemeinsame Veranstaltung der Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur, der Landeszentrale für Politische Bildung Brandenburg,Domowina Bund Lausitzer Sorben e.V. Bautzen/Budyšyn und der Stadtverwaltung Cottbus/Chosebuz
Europa kann man geografisch, geistesgeschichtlich oder historisch verstehen. Europa ist aber auch ein Begriff der Zukunft. Deutsche und Polen waren von jeher Nachbarn. Polen mitten in Europa zu sehen, bereitet manch einem Deutschen Bauchschmerzen. Und doch war die deutsch-polnische Grenze 600 Jahre lang die friedlichste in Europa. Ein polnischer Historiker, Prof. Kaminski meinte:
„Ich kenne keine zwei Völker, die so nahe verwandt sind, wie die Deutschen und Polen“.
Unsere gemeinsame Kultur ist mehr als ein Tausend Jahre alt.
Das Deutsch-Polnische Jahr 2006 gibt Anlass zu Begegnungen und Aktionen der Menschen beider Länder auf verschiedenen Ebenen. Polen und Deutsche haben miteinander zu tun, so weit wir in die Geschichte zurückblicken können. Aber nicht nur direkte Verbindungen führen sie zueinander.
In beiden Ländern leben westslawische Minderheiten, in Deutschland (Brandenburg und Sachsen) die Sorben (Wenden) und in Polen die Kaschuben. Wie geht es den beiden Völkern heute? Welche Bedingungen schafft ihr jeweiliger Staat, damit sie ihre Identität wahren und pflegen können?
Nach der Wende begann auch für die Sorben (Wenden) eine neue Zeit. Was hat sich für sie verändert, geht es ihnen heute besser als zu Zeiten der „demo-kratischen“ sozialistischen Regierung?
Und die Kaschuben? - Sie leben in Polen, im Land der Freiheitsliebe, Fantasie und Emotionen? Welche Möglichkeiten bietet der polnische Staat seiner kaschubischen Minderheit, die – wie die Sorben (Wenden) ebenfalls kein Mutterland hat? Interessant ist ein Vergleich, der die aktuelle Lage darstellt. Beispiele sollen Ähnlichkeiten und Differen-zen auf dem Hintergrund des heutigen globalisierten Europas aufzeigen.
Aber nicht nur die Gegenwart soll erlebt und diskutíert werden, auch ein Blick in die Geschichte ist vorgesehen. Die Sorben (Wenden) und Kaschuben sind sich viel näher, als so mancher vermuten würde. Beide Völker sprechen zwei sehr verwandte westslawische Sprachen. Aber das ist lange noch nicht alles. Schon zu alten Zeiten bestanden zwischen ihnen enge Verbindungen. Pastoren aus der Lausitz reisten in die Kaschubei. Diese Wechselseitigkeit der Beziehungen und die gemeinsame Geschichte begründen den gemeinsamen Weg der Minderheiten im heutigen Europa. Sie kann auch helfen, die Deutschen und die Polen einander näher zu bringen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Deutsch-Polnischen Jahres und des Stadtjubiläums 850 Jahre Cottbus statt.
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