Rechtsextremismus im StadionUnschöne Einzelfälle oder politische Gefahr?

in den vergangenen Monaten haben sich Berichte über rechtsextreme Vorfälle in deutschen Fußballstadien, insbesondere denen der Amateurligen, gehäuft. Dunkelhäutige Spieler wurden von gegnerischen „Fans“ verunglimpft, die Spieler eines jüdischen Vereins bis zum Spielabbruch beleidigt, während oder nach Fußballspielen wurden rechtsextreme Symbole und Parolen offen gezeigt und verkündet. Angesichts dieser Nachrichten verblasst das Bild der fröhlichen und gastfreundlichen Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer 2006 – war sie etwa nur die schöne Ausnahme von der hässlichen Normalität? Wir wollen das Problem des Rechtsextremismus im Stadion näher betrachten und mit Ihnen diskutieren, ob es sich bei diesem Phänomen eher um unschöne Einzelfälle oder vielmehr um eine ernstzunehmende politische Gefahr handelt. Zu der gleichnamigen Diskussionsveranstaltung laden wir Sie herzlich ein. Im ersten Schritt wird es um eine Analyse der Situation gehen: Gibt es einen klaren Trend zur Zunahme rechtsextremer Vorfälle im Fußball, oder lediglich eine sensiblere Öffentlichkeit für dieses Problem? Welche Ursachen für rechtsextremer Vorkommnisse in deutschen Fußballstadien lassen sich erkennen und liegen diese vor allem im Sport oder in allgemeinen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen? Wie politisch sind diese Vorfälle einzuschätzen und treten sie tatsächlich – wie von der Presse konstatiert – vor allem in Ostdeutschland auf? Ausgehend von der Situationsanalyse soll konstruktiv diskutiert werden, wie Sportvereine und -verbände, die Polizei, die Politik und andere gesellschaftliche Institutionen mit rechtsextremen Vorfällen in Fußballstadien umgehen sollten und welche Maßnahmen sie ergreifen können, um dieses Problem zu lösen.