Welcher Demokratie- und Freiheitsbegriff lag dem Denken der ermordeten
Revolutionärin zugrunde? Beinhaltete ihr Postulat von der "Freiheit der Andersdenkenden" auch eine Freiheit im Handeln?
Der Historiker Jörn Schütrumpf hat die luxemburgischen Ideen analysiert und sich mit deren Stärken (emanzipatorische Selbst-bestimmung, soziale Grundrechte)und Schwächen (Proletariatsfixiertheit) auseinandergesetzt.
Der Referent betont: "Demokratie war für Rosa Luxemburg nicht zu-vorderst ein Organisationsmechanismus, sondern ein gesellschaftlicher Zustand, in dem jeder einzelne Mensch durch seine Teilnahme an der Regelung und Veränderung der öffentlichen Angelegenheiten sich aus der Ohnmacht befreit Zentrum ihres Denkens war die Emanzipation, die sie sich als dauerhaftes Wechselspiel zwischen Gesellschaftsveränderung und Selbstveränderung vorstellte. Rosa Luxemburgs Auffassung von Demokratie fehlt das Zeug zu einer neuen Heilslehre, denn jede Heils-lehre ist antiemanzipatorisch."
Der Referent Dr. phil. Jörn Schütrumpf, Jg. 1956, ist Historiker und
Geschäftsführer des Verlages "Karl Dietz" sowie Herausgeber der Zweiwochenschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft "Das Blättchen", die sich in der Tradition der Weltbühne stehend sieht. Er war von 1982 bis 1990 Mitarbeiter am Zentralinstitut für Geschichte an der Akademie der Wissenschaften der DDR. Seit 1994 arbeitet er an Projekten des Deutschen Historischen Museums mit.
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