Kein Antisemitismus, nirgends?

Über Facetten und Trends eines beständigen Gefühls in der EU

Konferenz

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Die Anzahl und die Qualität antisemitischer Vorfälle in Europa hat innerhalb der letzten Jahre ein erschreckendes Ausmaß angenommen. In einer Studie, welche die Europäische Union 2013 in Belgien, Deutschland, Frankreich, Ungarn, Italien, Lettland, Schweden und Großbritannien durchführte, gaben 76% der befragten Jüdinnen und Juden an, Antisemitismus sei in ihren Heimatländern deutlich spürbarer geworden. 21% der Befragten hatten in den zwölf Monaten vor der Erhebung antisemitische Vorfälle wie Beschimpfung, Belästigung oder körperliche Angriffe erlebt.

Nicht nur der Aufstieg von rechtsextremen Parteien wie der Chrysi Avgi in Griechenland oder der Jobbik in Ungarn sind Indikatoren für diese Entwicklung. Antisemitisches Gedankengut ist auch in der Mitte der Gesellschaft verankert. Dem Antisemitismusbericht zufolge, der vom deutschen Innenministerium in Auftrag gegeben wurde, äußert jeder fünfte Deutsche antisemitisches Gedankengut. Gleichzeitig gibt es in Europa eine breite Zustimmung zu Positionen, die aktiv zur Delegitimierung und Dämonisierung Israels beitragen.

Diese feindliche Stimmung bildet den Hintergrund der verstärkt geführten Auswanderungsdebatte europäischer Juden. Alleine 2013 wanderten so mehr als 3.200 französische Juden nach Israel aus – mehr als doppelt so viele wie noch im Jahr zuvor. Aber auch in Deutschland habe der EU-Agentur für Grundrechte zufolge jeder vierte Jude bereits an eine Auswanderung gedacht.

Wie kann die Zukunft des europäischen Judentums aussehen? Am 14. und 15.06. veranstaltet die Hochschulgruppe Students For Peace In The Middle East Potsdam am Campus Griebnitzsee eine Konferenz, in der die verschiedenen Aspekte des Antisemitismus, das Verhältnis der EU zu Israel und die Zukunft des europäischen Judentums untersucht und diskutiert werden sollen.

Programm:

Samstag 14. 6. 2014

17-19 Uhr: Zum Begriff des Antisemitismus
Dr. Gideon Botsch – Dr. Olaf Glöckner – Klaus Faber

Sonntag 15. 6. 2014
11-13 Uhr: Die Europäische Union und Israel
Alex Feuerherdt – Jörg Rensmann

14-16 Uhr: Antisemitische Bewegungen in der Europäischen Union
Dr. Stephan Grigat

17-19 Uhr: Die Zukunft des europäischen Judentums
 

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