Wenn man heute die ehemalige deutsch-deutsche Grenze passiert, dann sind Spuren der Teilung vielerorts nicht mehr oder nur schwer erkennbar: Felder, Wälder und auch Ortschaften sind seit langem schon wieder am Zusammenwachsen. Mensch und Natur nehmen sich zurück, was ihnen einst entrissen wurde. Straßen, die früher im Nirgendwo endeten, verbindet glatter Asphalt. Eisenbahnzüge rauschen ohne Halt und lange Kontrollen dort hindurch, wo der „Eiserne Vorhang“ stand. Und der Autostrom zwischen Ost und West schwillt eher an, als dass er sich mit den sechs Fahrspuren zwischen Helmstedt und Berlin zufrieden geben wollte.
Was viele heute als selbstverständlich wahrnehmen, stellte sich in Zeiten des Kalten Krieges und der Ost-West-Konfrontation ganz anders dar. Der Riss der Teilung ging bis 1989/90 mitten durch Europa, mitten durch Deutschland. Zwei hochgerüstete Bündnis- und Militärblöcke – NATO und Warschauer Pakt – standen sich an der inner-deutschen Grenze gegenüber.
„Alles Geschichte, alles vorbei ...“: Was ist von den Zeiten der Teilung übriggeblieben, zumindest äußerlich? Mit Ihnen gemeinsam wollen wir uns auf Spurensuche begeben: Zum einen zum „Grenzdenkmal Hötensleben“, einem von engagierten Bürger_innen vor dem Abriss bewahrter DDR-Grenzstreifen – einzigartig in seiner Größe und nahezu im Originalzustand erhalten, zum anderen zur „Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn“, einst DDR-Grenzübergangsstelle für den Autoverkehr an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Dies sind zwei der letzten größeren Bauwerke, die an die Zeiten der Teilung und des deutsch-deutschen Gegeneinanders erinnern.
Sie haben für den Zustieg zur Bustour am 20.9. die Auswahl aus drei Treffpunkten:
Bahnhof Berlin-Südkreuz, Bahnhof Berlin-Wannsee und Hauptbahnhof Potsdam.
Für viele verbinden sich mit den ehemaligen Grenzanlagen unterschiedliche Erfahrungen aus der Zeit der Teilung: Für Bundesbürger und West-Berliner waren die Grenzen – seit Berlin- und Transitabkommen von 1971 sowie seit Verkehrs- und Grundlagenvertrag von 1972 – recht durchlässig, wenn auch unter manchmal schikanösen Bedingungen. Für die Masse der DDR-Bewohner jedoch blieb die deutsch-deutsche Grenze ein unüberwindbares, ja tödliches Hindernis, auch wenn sich die DDR-Führung in den Jahren vor dem Mauerfall einige Erleichterungen im Reise-verkehr von der Bundesrepublik abkaufen ließ.
Unsere Tour will Kenntnisse über die deutsche Teilung vermitteln, persönliche Erinnerungen und Familiengeschichten wachrufen - und Jung und Alt zur Debatte über Deutschlands geteilte Ver-gangenheit und seine ungeteilte Gegenwart anregen.
Wir freuen uns, wenn das Programm auf Seite 2 Ihr Interesse findet. – Bitte geben Sie bei der Anmeldung unbedingt an, zu welchem Treffpunkt Sie kommen wollen! Bitte beachten Sie ferner die „kleingedruckten“ Hinweise am Ende der Seite 2!
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