Unter dem Thema „Hineingeboren. Kindheit und Jugend in der DDR“ wird 2014 darüber nachgedacht, inwieweit der Staat seinen ideologischen Zugriff bei der Erziehung geltend machte, und in welchen Bereichen Autonomie möglich war. Dabei geht es nicht um „Kinderfilme“ im klassischen Sinne, sondern um Filme, in denen Kinder oder Jugendliche im Zentrum stehen.
Mit der dritten ZEITSCHNITT-Filmreihe wird erneut der Versuch unternommen, die widersprüchliche DDR-Filmgeschichte kompakt als Reflex auf innen- wie außenpolitische Verwerfungen zu werten und die ausgewählten Filme in einen entsprechenden Kontext zu stellen. Die Reihe stellt mehrere abendfüllende Programme zusammen, die jeweils eine Dekade und die jeweiligen Umbrüche in der DDR-(Kultur-)Politik repräsentieren.
Nach dem Auftakt in Cottbus und den Veranstaltungen in Beeskow, Eberswalde, Wittenberge und Letschin macht ZEITSCHNITT 2014 in Lübbenau, Kleinmachnow und zur Abschlussveranstaltung im bis dahin wiedereröffneten Filmmuseum Potsdam Station. Alle Veranstaltungen werden durch den Filmhistoriker Dr. Claus Löser eingeführt. Im Anschluss gibt es immer die Möglichkeit zur Diskussion.
Film: Alarm im Zirkus, R.
DDR 1954 - 83 min - s/w - Regie: Gerhard Klein - Buch: Wolfgang Kohlhaase - Kamera: Werner Bergmann - Musik: Günter Klück - mit Ernst-Georg Schwill, Hans Winter, Erwin Geschonneck , Uwe-Jens Pape, Ulrich Thein
Vorfilm: Der Augenzeuge 20/1953, 14 min
Eine Gruppe von Kindern soll im geteilten Berlin für einen Diebstahl mißbraucht werden und wertvolle Pferde aus einem Ost-Berliner Zirkus stehlen. Mit Hilfe der Jungen Max und Klaus kann die Volkspolizei dieses Vorhaben verhindern. Alarm im Zirkus beruht auf wahren Begebenheiten, so war 1953 ein Überfall auf den Zirkus vereitelt worden. Wolfgang Kohlhaase und Hans Kubisch schrieben das Drehbuch angeregt durch die Presseberichte zum Fall innerhalb von knapp einem halben Jahr nieder. Gedreht wurde an Originalschauplätzen.
Alarm im Zirkus erlebte am 27. August 1954 im Berliner Babylon seine Premiere.
Die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur lädt in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit sowie der Karl-Hamann-Stiftung für liberale Politik im Land zu zwei weiteren Filmabenden im Rahmen der Zeitschnitt-Reihe ein.
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