Wer Fotos von ›Zigeunern‹ betrachtet, knüpft an ein kollektiv geteiltes, vermeintliches Wissen an: Eine jahrhundertealte Ikonografie des ›Fremden‹ macht den ›Zigeuner‹ zur Projektionsfläche für Überlegenheitsfantasien und Angstbilder, aber auch für erotische und exotische Sehnsüchte.
Frank Reuter zeichnet die Genese des fotografischen ›Zigeuner‹-Bildes nach und macht Verbindungslinien zu Kunst und Literatur sichtbar. Er untersucht an exemplarischen Bildbeispielen die Stigmatisierungsmuster, die bis heute wirksam sind. Einen Schwerpunkt bildet die Fotografie während des Nationalsozialismus, die in der ethnologischen, kriminologischen und anthropologischen Fotografie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wurzelt.
PROGRAMM
Begrüßung
Uwe Neumärker, Direktor Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Einführung
Dr. Frank Reuter, Wiss. Mitarbeiter Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma e. V., Heidelberg
Diskussion
Dr. Miriam Yegane Arani, Medienwissenschaftlerin
Dr. Frank Reuter
Moderation
Mariam Lau, DIE ZEIT, Hauptstadtredaktion
Bitte melden Sie sich per E-Mail unter info[at]stiftung-denkmal.de bis spätestens 24. Februar 2015 an.
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