Der Film „George“ erzählt die Geschichte des Schauspielers und Theaterintendanten Heinrich George (1893 – 1946). George arbeitete in den 20er Jahren u.a. mit Erwin Piscator und Bertolt Brecht zusammen. Während der NS-Zeit spielte er in Propagandafilmen wie „Hitlerjunge Quex“ und „Jud Süss“, und er wurde Direktor des Schillertheaters. 1945 verhaftete ihn der sowjetische Geheimdienst. Heinrich George kam in die Speziallager Berlin-Hohenschönhausen und Sachsenhausen, wo er verstarb. 70 Jahre nach Errichtung der sowjetischen Speziallager in Brandenburg liefert der Film „George“ Stoff für eine tiefergehende zeithistorische Diskussion.
Die Historiker Dr. Bettina Greiner und Dr. Enrico Heizer werden – moderiert von der brandenburgischen Aufarbeitungsbeauftragten Ulrike Poppe - über die Geschichte und Bedeutung der sowjetischen Spezialllager diskutieren, die im Sommer 1945 errichtet wurden und zum Teil bis zum Februar 1950 existierten. Von den über 120.000 dort Internierten starben in diesem Zeitraum mehr als 42.000.
Stimmte die Behauptung der SED-Propaganda, dass dort vor allem Faschisten und Kriegsverbrecher interniert waren? Wer kam warum in solch ein Lager? Wie setzte sich die Häftlingsgesellschaft zusammen? Wurden die Vorwürfe der sowjetischen Geheimdienste überprüft? Und wie unterschied sich das Vorgehen der amerikanischen und britischen Besatzungsmacht von dem der sowjetischen gegenüber vermeintlichen und tatsächlichen Nationalsozialisten und Kriegsverbrechern? Diese und weitere Fragen sollen fachkundig diskutiert werden.
18:00 – 19:50 Filmvorführung
19:50 – 20:00 Pause
20:00 – 21:00 Diskussion
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Moses-Mendelssohn-Zentrum Potsdam und dem Filmmuseum Potsdam in der Reihe „Potsdamer Gespräche: 1945 Brandenburg nach dem Krieg“ statt.
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