Am 20. Januar 1942 trafen sich 15 hochrangige Vertreter der deutschen Ministerialbürokratie, der NSDAP und der SS zu einer Besprechung am Großen Wannsee. Der einzige Tagesordnungspunkt war die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“. Hatten die Deportationen deutscher Juden und die Erschießungen in den besetzten Gebieten zu jener Zeit bereits begonnen, sollte die Konferenz vor allem die Führungsrolle Reinhard Heydrichs und des Reichssicherheitshauptamtes der SS bekräftigen. Die unübersichtliche Gemengelage aus Kompetenzen hatte wiederholt zu Konflikten geführt, die mit einer Demonstration der Macht beendet werden sollten. Das überlieferte Protokoll der Wannsee-Konferenz ist ein Schlüsseldokument der nationalsozialistischen Judenverfolgung, belegt es doch das klare Ziel des NS-Staates – die Deportation und Ermordung von 11 Millionen Menschen.
Das Protokoll und die 15 Konferenzteilnehmer sind Ausgangspunkt der Inszenierung „Die Wannsee-Konferenz“. 15 Geschichtswissenschaftler brechen das historische Dokument kritisch auf, befragen und kommentieren. Das Dokumentar-Theater-Projekt wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kultur im Hof“ am 8. und 9. Juli in der Potsdamer Gedenkstätte Lindenstraße aufgeführt.
Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen