Seit 1960 steht das von Gustav Seitz geschaffene Käthe-Kollwitzdenkmal auf dem gleichnamigen Platz im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. Die Plastik war von Beginn an Teil des Platzes und Ort der Begegnung, wie Christa Mühl in ihrem 1971 im DDR-Fernsehen gezeigten Dokumentarfilm "Die Kollwitz und ihre Kinder" im Bild festhält. Anlass war ein überraschender Antwortbrief von Gustav Seitz an die Filmemacherin.
Christa Mühl hatte Ende der 1960er Jahre an Seitz geschrieben, dass sie in der Nähe des Kollwitz-Platzes wohnt und es ihr gefällt, wenn sie auf dem Denkmal Kinder spielen sieht. Seitz, der damals in Hamburg lebte, schrieb zurück, dass ihn das freue: "Ich habe den Sockel extra breit und niedrig gehalten mit der Absicht, dass Kinder drauf spielen und rumkraxeln können." Der Brief war lange von Hamburg durchs geteilte Deutschland unterwegs und als er in Ost-Berlin ankam, war Gustav Seitz bereits gestorben. Seine Antwort, seine Intention eines Denkmals, das mehr als ein Gedenk- und Schweigeort sein sollte, hat Christa Mühl bewogen, einen Film dazu zu drehen.
Der Film "Die Kollwitz und ihre Kinder löste u.a. in Berliner Zeitungen eine Diskussion über den "Gebrauchswert" von Kunst aus.
Anlässlich des 110. Jahrestags der Geburt von Gustav Seitz widmen wir das vierte Trebnitzer Schlossgespräch 2016 dem großen Bildhauer. Bereits seit dem letzten Jahr lädt in Trebnitz das Gustav-Seitz-Zentrum mit einer öffentlichen Ausstellung zur Besichtigung mehrerer Seitz-Plastiken ein. Für 2018 ist die Eröffnung eines Seitz-Museums im ehemaligen Waschhaus geplant. Eine kleinere Version des bekannten Berliner Kollwitzdenkmals steht seit Kurzem vor der Remise auf dem Gutsgelände in Trebnitz.
Filmvorführung mit anschließendem Gespräch
Gesprächsgast: Christa Mühl, Regisseurin
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