Wegen Biermann ins Gefängnis

Vor 40 Jahren in der DDR: Proteste gegen eine Ausbürgerung

Podiumsdiskussion

Vor 40 Jahren entledigte sich die DDR-Führung ihres prominentesten Kritikers auf scheinbar elegante Weise. Nach zwölf Jahren Auftrittsverbot in der DDR durfte der Liedermacher Wolf Biermann überraschend zu einer Konzertreise in die Bundesrepublik fahren. Im Anschluss an sein erstes Konzert wurde der Sänger aus der DDR ausgebürgert – wegen "grober Verletzung der staatsbürgerlichen Pflichten".

Wolf Biermann, Liedermacher aus der DDR, während seines Auftritts in der Sporthalle in Köln am 13. November 1976Wolf Biermann, Liedermacher aus der DDR, während seines Auftritts in der Sporthalle in Köln am 13. November 1976

Die Ausbürgerung löste in beiden deutschen Staaten eine Protestwelle aus. Prominente Schriftsteller baten die SED-Führung, die Maßnahme zu überdenken. Viele Künstler schlossen sich dem Brief an. Zur Einschüchterung verhaftete der DDR-Staatssicherheitsdienst den Schriftsteller Jürgen Fuchs sowie die Musiker Gerulf Pannach und Christian Kunert von der Kultband "Renft".

Von der Krise im November 1976 hat sich die DDR nie wieder erholt. Beteiligte erinnern sich an die damaligen Ereignisse. Im Anschluss gibt die 1990 wiedergegründete Gruppe "Renft" ein Livekonzert.

Programm:

Gefängnislied
Christian "Kuno" Kunert, Rockmusiker, ehemals "Renft"

Begrüßung

Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Podiumsdiskussion

  • Lilo Fuchs, Witwe des Schriftstellers Jürgen Fuchs    
  • Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
  • Christian "Kuno" Kunert, Rockmusiker, ehemals "Renft"
  • Siegfried Reiprich, Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten
  • Dr. Hannes Schwenger, 1976 Mitbegründer des Schutzkomitees "Freiheit und Sozialismus"
  • Moderation: Helmuth Frauendorfer, Stv. Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen


Open-Air-Konzert
"Renft" live im Ex-Stasi-Gefängnis

Die Veranstaltung wird live übertragen auf www.facebook.com/StasiGefaengnis

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen stellt im Rahmen der Veranstaltung das neue Dokumentenheft "Staatsbürgerliche Pflichten grob verletzt" vor. Es enthält ausgewählte Stasi-Unterlagen zur Ausbürgerung Wolf Biermanns. Es liegt zur Mitnahme bereit.

Der Eintritt ist frei.


Ort
Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen
Genslerstraße 66
13055 Berlin

Veranstalter
Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen
Genslerstraße 66
13055 Berlin
Telefon: (030) 98 60 82-413
E-Mail: a.kockisch@stiftung-hsh.de

Mitveranstalter
    Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
    Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
    Stiftung Berliner Mauer

 

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