In der Dokumentation „Alles um zu überleben“ porträtieren Schülerinnen und Schüler des Georg-Mendheim-Oberstufenzentrums in Oranienburg den heute 88-jährigen Reinhard Wolff. Wolff war von 1945 bis 1948 zu Unrecht als angeblicher Nazi-Untergrundkämpfer des „Werwolf“ im sowjetischen Speziallager in Sachsenhausen inhaftiert. In Interviews berichtete er den Jugendlichen über seine Kindheit, seine Erlebnisse im sowjetischen Speziallager und seinen Umgang mit der Lager-Zeit nach der Entlassung.
Insgesamt inhaftierte der sowjetische Geheimdienst NKWD von 1945 zum Frühjahr 1950 rund 60.000 Menschen im Speziallager Sachsenhausen, von denen 12.000 an Hunger und Krankheiten starben. Im Lager waren vorwiegend untere Funktionäre des NS-Regimes, aber auch Mitarbeiter aus Verwaltung, Polizei, Justiz und Wirtschaft sowie SS-Personal aus den KZ inhaftiert. Unter den Häftlingen befanden sich zudem politisch Missliebige und willkürlich Verhaftete sowie von sowjetischen Militärtribunalen Verurteilte - Männer und Frauen, Junge und Alte, NS-Belastete und Unbelastete.
Die Dokumentation entstand in Kooperation zwischen der Gedenkstätte Sachsenhausen, dem Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum und Waidak Media e.V.. Sie wurde von der Bundesstiftung für Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert. Die Filmvorführung ist eine Veranstaltung des Heimatvereins Fredersdorf-Vogelsdorf e.V. und der Gedenkstätte Sachsenhausen.
Anschließend: Reinhard Wolff im Gespräch mit Dr. Enrico Heitzer (Gedenkstätte Sachsenhausen)
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