Jiddisches, Skulpturales und Musik

Lesung in einer Ausstellung

Jiddische Literatur und Bildhauerei - "andacht denken" im Perleberger Judenhof umgeben von Werken des Bildhauers Wieland Schmiedel (u.a. Steine entlang von Todesmarsch-Strecken) liest Jürgen Rennert aus seinen Nachdichtungen jiddischer Literatur. Mit all seinem Wissen über die jüdische Welt, bietet er literarische Ausflüge nach Wilnius, Odessa und New York an.

Hoffnungsfrohe Habenichtse

Die Figuren des jiddischen Autors Scholem Alejchem – eine literarisch-musikalische Inszenierung am Samstag, 28. April 2018 um 19:00 Uhr im Perleberger Judenhof.

Scholem Alejchem, der 1859 in der Ukraine geborene Autor, hatte sich mit Artikeln in hebräisch-sprachigen Tageszeitungen, die in Warschau und Odessa erschienen, bereits einen Namen gemacht, als er sich entschied seine Geschichten nur noch in der gescholtenen jiddischen Sprache zu schreiben. Immerhin war Jiddisch damals die Muttersprache von 12 Mill. Juden.

Dass sein berühmtestes Buch „Tewje, der Milchmann“ zur Vorlage eines sentimentalen Musicals wurde, beruht auf einem Missvertändnis. Was in „Anatevka“ als heitere Folklore erscheint, ist für Tewje der Humor, mit dem er von der nackten Selbstbehauptung berichtet. Mit Witz und Gottvertrauen meistert Tewje seine Schicksalsschläge und erzählt dabei Geschichten des Zerfalls der traditionellen jüdischen Lebenswelt. Die emigrierten osteuropäischen Juden in New York, wohin Alejchem nach langen Wegen durch Europa auswanderte, erkannten in seinen Geschichten ihren eigenen Überlebenskampf im Schtetl wieder.

S´brent! Briderlekh, s´brent!
Im Perleberger Judenhof liest Jürgen Rennert aus seiner Übersetzung des “Shir-ha-Schirim” >Roman einer Jugend<. Birgit Bockler singt jiddische Volkslieder, bearbeitet von Andre Asriel und am Klavier von Hans-Hendrick Wielsgosz begleitet.

Als Scholem Alejchem 1916 in New York zu Grabe getragen wurde, blieben alle jiddischen Geschäfte geschlossen und hunderttausende Menschen begleiteten den Trauerzug. Er war der beliebteste jiddische Schriftsteller seiner Zeit. Er hatte das ostjüdische Schtetl zum literarischen Schauplatz gemacht und die jüdische Folklore in jiddische Literatur verwandelt.

Die Inszenierung ist zu erleben am Samstag, 28. April 2018 um 19:00 Uhr im Judenhof Parchimer Straße 6a, 19348 Perleberg. Der Eintritt ist frei, Spenden werden gerne entgegen genommen. Unterstützt von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung.
 

Rainer Meißle
 

Linktipps

Bewertung
Noch keine Bewertungen vorhanden.

Neuen Kommentar hinzufügen

Eingeschränktes HTML

  • Erlaubte HTML-Tags: <a href hreflang> <em> <strong> <cite> <blockquote cite> <code> <ul type> <ol start type> <li> <dl> <dt> <dd> <h2 id> <h3 id> <h4 id> <h5 id> <h6 id>
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Bild-CAPTCHA
Geben Sie die Zeichen ein, die im Bild gezeigt werden.
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.