Im Zuge der Friedlichen Revolution in der DDR und der anschließenden Wiedervereinigung wuchsen nicht allein zwei Staaten zusammen, sondern auch zwei Frauenbewegungen. Politisch aktive Frauen in der Bundesrepublik und der DDR waren von unterschiedlichen Einflüssen geprägt, hatten bis dato verschiedene Ziele verfolgt und erlebten nun die Umbrüche 1989/90 auf jeweils andere Weise. Der gemeinsame Einsatz ost- und westdeutscher Fraueninitiativen für die Abschaffung des § 218 belegt ein langsames Annähern, verdeutlicht aber auch die ambivalente Situation für Frauen in der DDR: Neben der überwiegenden Freude über das Ende der Diktatur standen Sorgen um den Verlust von Rechten und um ihren Arbeitsplatz.
In diesem mehrtägigen Workshop erschließen Jugendliche das Thema im Gespräch mit Zeitzeuginnen. Dazu lernen sie die Methode des Zeitzeug:innengesprächs kennen und befragen politisch aktive Frauen aus Ost und West nach ihren spezifischen Erfahrungen in den Umbruchjahren 1989/90. Die Teilnehmer:innen formulieren eigene Einschätzungen, inwieweit die geschlechterpolitischen Anliegen dieser Zeit für sie noch aktuell sind und welchen Herausforderungen sie sich heute gegenübergestellt sehen.
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