Das Seminar greift eine provokante Kernfrage in der Debatte um globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit auf: Gibt es einen Anspruch auf ein Leben auf Kosten anderer? Oder konkreter: Wenn in Folge der Klimakrise (auch Brandenburger) Wälder brennen, Trinkwasserreserven weltweit knapp werden und Menschenrechte in der Herstellung von Konsumgütern missachtet werden, mit welchem Recht leben wir dann nicht nachhaltig?
Wird diese Frage in Bildungszusammenhängen – ob im Klassenraum, im Gemeinschaftsgarten, im Naturpark, in der Kirchengemeinde oder in der Volkshochschule – ins Gespräch gebracht, kann es schnell zu Spannungen kommen.
Diese Spannungen sind politisch: In der Regel geht es auch um politische Fragen, wenn wir über Menschenrechte, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit reden. Inhaltliche Fragen sind für das Seminar:
- Welche Grundannahmen prägen unser bildnerisches Selbstverständnis und stehen uns eventuell im Weg, flexibel und offen politische Diskussionen aufzugreifen?
- Was sind in einem solchen Dialogprozess unsere eigenen Grenzen sowie Grenzen der politischen Bildungsarbeit an sich?
- Wie können wir Lernräume für kontroverse, lebendige Debatten zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen aufmachen?
- Wie können wir Meinungsbildungsprozesse flexibel ermöglichen?
- Was brauchen wir dafür an Vermittlungskompetenzen als Bildungspraktiker*innen und welche Methoden und Tricks helfen uns dabei?
Von hier aus reflektieren und erproben wir, wie wir als politische Bildner*innen im BNE-Feld und im Globalen Lernen prozessorientiertes Arbeiten stärken können. Wir pendeln zwischen konzeptionell-didaktischen Impulsen, Methodenexperimenten und Praxisreflexion, um unsere eigenen didaktischen Kompetenzen zu vertiefen.
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