
Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, Potsdam, August 2025, 124 Seiten
Die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (Napolas) waren Eliteschulen des Nationalsozialismus, geschaffen zur Ausbildung künftiger Führungskräfte in Wehrmacht, Partei und unterschiedlichen NS-Organisationen. Ziel war es, junge Menschen zu Gehorsam, militärischer Härte und Opferbereitschaft zu erziehen, geprägt von Militarismus, „rassischer Auslese“ und dem Ideal einer homogenen „Volksgemeinschaft“.
Ein besonders prägnantes Beispiel ist die Napola Potsdam, die sich damals auf dem Gelände der heutigen Brandenburger Landesministerien und der Staatskanzlei in der Heinrich-Mann-Allee 107 befand. Gerade an diesem historischen Ort wird deutlich, wie eng Bildungsauftrag und politische Indoktrination miteinander verknüpft waren.
Die begleitende Broschüre zur Ausstellung der Brandenburgischen Landeszentrale zeigt den strengen, militärisch geprägten Schulalltag, den Werdegang vieler Absolventen in Wehrmacht, SS und Partei sowie persönliche Erinnerungen und individuelle Schicksale. Essays der Historikerin Dr. Helen Roche und des Museologen Thomas Wernicke verdeutlichen, wie sich Krieg, Ideologie und Erziehung gegenseitig bedingten.
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