Mit diesem Buch ist Ines Geipel eine brennende Zeitdiagnose über die mentalen Ursprünge dieser Form von Jugendgewalt gelungen. Die Autorin fragt, ob der Amoklauf als Teil unserer westlichen Gesellschaft zu verstehen ist und was die Taten der jungen Todesschützen weltweit verbindet? Fünf exemplarische Orte stehen im Zentrum ihrer vielschichtigen Recherchen - darunter auch die drei Amokläufe in Deutschland: Erfurt, Emsdetten und Winnenden.
Junge Amokschützen lernen voneinander: Die »Schule des Tötens« erstreckt sich vom australischen Port Arthur bis zum norwegischen Utoya. Die drei deutschen Tatorte Erfurt, Emsdetten und Winnenden stellt Ines Geipel in den Kontext der weltweiten Geschichte des Amoklaufs und sie zeigt, wie diese neue Form der Gewalt aus der Mitte unserer befriedeten westlichen Gesellschaften herausbricht.
Was treibt junge Amokläufer an? Warum sind Waffen noch immer so mühelos verfügbar? Wie schützt die Polizei, was klärt die Politik, wer ist für die Hinterbliebenen da? Unveröffentlichte Akten und Materialien, Gespräche mit Augenzeugen, Angehörigen und Experten geben tiefe Einblicke in den Amok-Komplex.
Chronologie der Amok-Läufe
April 1996:
Port Arthur/Australien
April 2002:
Erfurt, Gutenberg-Gymnasium
April 2006:
Emsdetten, Geschwister-Scholl-Realschule
April 2009:
Winnenden, Albertville-Realschule
Juli 2011:
Utoya, Norwegen
Ines Geipel, geboren 1960, ist Schriftstellerin, Professorin für Verssprache in Berlin und ehemalige Weltklasse-Sprinterin. Nach ihrem Germanistik-Studium in Jena floh sie 1989 nach Westdeutschland und studierte in Darmstadt. 2000 war sie Nebenklägerin im Prozess gegen die Drahtzieher des DDR-Zwangsdopings.Ihr Buch »Verlorene Spiele« (2001) hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Bundesregierung einen Entschädigungs-Fonds für DDR-Dopinggeschädigte einrichtete. 2005 gab Ines Geipel ihren Staffelweltrekord zurück, weil er unter unfreiwilliger Einbindung ins DDR-Zwangsdoping zustande gekommen war.
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