Peter Bohley, seit 1986 Professor für Biochemie in Tübingen und ältester von sieben Brüdern, erzählt aus seinem Leben, das eng verbunden mit seinen Brüdern und deren Familien ist. Kurze Geschichten aus der Kindheit, erste Erlebnisse mit Mädchen, der Sommer auf Hiddensee, eine Vorlesung von Victor Klemperer oder ein Besuch mit Schwägerin Bärbel Bohley bei Katja und Robert Havemann in Grünheide bei Berlin werden stets mit Humor erzählt.
Eingerahmt sind diese Erzählungen durch den Traum von einer fliegenden Schildkröte, die mit den sieben Brüdern auf dem Rücken über den eisernen Vorhang hinwegfliegt. Alle sieben waren Wehrdienstverweigerer in der DDR und wurden gemeinsam mit ihrer Mutter, ihren Frauen und Kindern durch die Stasi bespitzelt und „bearbeitet“. Sie waren weder „Exponenten der politischen Untergrundtätigkeit“ noch „Inspiratoren der politisch-ideologischen Diversion“, wie in den Akten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) behauptet wurde – sie wollten nur nicht fremdbestimmt leben.
Der Autor zitiert auch aus den über 10.000 Seiten der Akten. Seine Kommentare dazu sind zurückhaltend, differenziert und um Gerechtigkeit bemüht.
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Eine Gemeinschaftsveranstaltung der BStU, Außenstelle Frankfurt (Oder) und der Landeszentrale für politische Bildung.
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