Milan Horáček, gebürtiger Tscheche, ist Gründungsmitglied der Partei Die Grünen und war von 2004 bis 2009 Europaabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen. Wie kein anderer konnte er die Entwicklung in Mittel- und Osteuropa begleiten. Kurz vor dem 20. Jahrestag der samtenen Revolution wollen wir gemeinsam mit ihm auf die Ereignisse in der damaligen Tschechoslowakei zurückblicken. 1946 in der Tschechoslowakei geboren und dort bereits im zarten Alter von 18 Jahren als „politisch unzuverlässig“ eingestuft, emigrierte Horáček nach den Ereignissen des Prager Frühlings 1968 in die Bundesrepublik Deutschland. Hier arbeitete er u.a. mit Rudi Dutschke, Heinrich Böll, Petra Kelly und Joschka Fischer zusammen. 1983 zog er als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag ein. Nach seiner durch den Präsidenten Václav Havel 1990 widerrufenen Ausbürgerung wurde er in dessen Beraterkreis aufgenommen und beauftragt, das erste Auslandsbüro der Heinrich-Böll-Stiftung in Prag zu gründen. Mit ihm wollen wir auf „20 Jahre 1989“ zurückblicken, die Entwicklungen seit dem Fall des Eisernen Vorhangs in Mittel- und Osteuropa anschauen. Welche einschneidenden Ereignisse haben das Demokratieverständnis in der Region geprägt? Wie hat sich das politische Panorama seitdem verändert? Welche Bedeutung hat Europa heute für die jungen Demokratien?
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