Die Stadt Oranienburg leidet bis heute an ihrer Geschichte und hat bis jetzt und in Zukunft mit den Blindgänger-Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg zu kämpfen. Das ist belastend für die Oranienburger Bürger und für die Stadt, die aus ihrem Haushalt erhebliche Mittel für die Entschärfung der Bomben aufbringen muss. Aber nur wer die Geschichte kennt, kann damit umgehen. Und nur wer aus der Geschichte lernt, hat eine Zukunft.
Begrüßung durch Hans Joachim Laesicke, Bürgermeister der Stadt Oranienburg
Kleines Konzert der Kreismusikschule Oberhavel Oranienburg
Filmvorführung: Geheimsache Nazi-Uran (RBB 2013, 45 min)
Atomjagd in Brandenburg
Ein Film von Thomas Claus und Maren Schibilsky
Filmeinführung: Thomas Claus
Der Wettlauf um die Atombombe zwischen Amerikanern und Russen hatte seinen Ausgangspunkt in Berlin und Brandenburg. Hier wurde die Kernspaltung entdeckt und bis Kriegsende intensiv an ihrer Nutzung gearbeitet. In Oranienburg wurde dafür Uranmetall aufbereitet, in Berlin-Dahlem und in Gottow bei Kummersdorf mit einfachen Reaktoren experimentiert. Der ungewöhnlich schwere Luftangriff der 8. US-Air-Force am 15.3.1945 auf Oranienburg mit über 4000 Langzeitzünder-Bomben galt dem Zentrum der deutschen Uranaufbereitung in den Auerwerken. Damit hoffte der militärische Leiter des amerikanischen Atombomben-Programms General Leslie Groves, den Russen einen Großteil der deutschen Uranbeute zu entziehen. Da im Frühjahr 1945 bereits feststand, dass die Stadt zur sowjetischen Besatzungszone gehören wird, richtete sich der Bombenangriff in erster Hinsicht gegen die Russen. Im Blick der Amerikaner war bereits der neue Rüstungswettlauf um die Atombombe, bei dem den Russen auf keinen Fall das Uran in die Hände fallen sollte.
Die Bombardierung von Oranienburg und die Folgen bis heute
Eine Gesprächsrunde mit Dr. Rainer Karlsch (Historiker), Thomas Claus (Dokumentarfilmer) und Hans-Joachim Laesicke (Bürgermeister von Oranienburg)
Moderation: Paul Werner Wagner (Kulturhistoriker)
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