Am 6. Oktober erwartet Sie ein spannender Tag zur Geschichte der Oderinsel. Es gibt Berichte über die sowjetische Garnison, Zeitzeugengespräche zu den Beziehungen zwischen Soldaten und der DDR-Bevölkerung, sowie eine Filmvorführung und Diskussionen zur Transformation der Insel. Eine abschließende Exkursion führt zu den historischen Stätten vor Ort. Ein informativer und erlebnisreicher Tag für alle Geschichtsinteressierten!
Brandenburg war neben Berlin der zentrale Schauplatz der größten militärischen Truppenbewegung in Friedenszeiten. In Brandenburg lag auch die Hälfte aller nach dem Zweiten Weltkrieg von den Sowjets genutzten Militärflächen.
In den 1950er Jahren wurde in Kietz ein großer Grenzbahnhof errichtet, der den Ort teilte und den Wiederaufbau auf der nördlichen Seite der Karl-Marx-Straße verhinderte. Nach dem Krieg spielte sich das Leben hauptsächlich auf der Oderinsel ab, da dort noch bewohnbare Gebäude existierten. Um 1960 erklärte die Rote Armee das Gebiet zum Sperrgebiet, was die Bewohner zwang, ihre Häuser und Grundstücke zu niedrigen Preisen zu verkaufen und die Insel zu verlassen. Bis 1991 blieb die Oderinsel unzugänglich, und privater Grenzverkehr war nicht erlaubt.
Nach dem Abzug der Truppen im Jahr 1991 wurden die Restriktionen aufgehoben. Am 30. Mai 1992 wurde der Eisenbahn-Grenzverkehr wieder aufgenommen, und am 21. November desselben Jahres wurde der Straßenverkehr über die Oder freigegeben. Der Ort, der mehrfach umbenannt wurde, erhielt am 3. Oktober 1991 seinen ursprünglichen Namen Küstrin-Kietz zurück. Seit dem 31. Dezember 1997 bildet Küstrin-Kietz zusammen mit Manschnow und Gorgast die Großgemeinde Küstriner Vorland. Die Spuren der militärischen Nutzung sind noch heute sichtbar und prägen das Ortsbild.
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