langsam vollzieht sich in Politik und Gesellschaft ein Perspektivwechsel: bisher wurden Integrationsangebote für Flüchtlinge vor der Anerkennung abgelehnt, da sie Anreize für mehr Zuwanderungen darstellen würden. Inzwischen setzt sich aber die Erkenntnis durch, dass frühzeitige Angebote zur Eingliederung von Flüchtlingen sowohl für die Schutzsuchenden als auch für unsere Gesellschaft sinnvoll sind.
Von besonderer Bedeutung sind hierbei die rechtlichen Möglichkeiten des Zugangs von Flüchtlingen zum Arbeitsmarkt und ihre Einbeziehung in Maßnahmen der Arbeitsmarktintegration auch während der Asylverfahren. Die Politik hat bereits reagiert und Asylsuchenden den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert. Parallel haben der Bund, verschiedene Länder und Kommunen Modell-Maßnahmen entwickelt, die die Qualifikationen und Kompetenzen von Flüchtlingen erhöhen. Weiterhin sollten verstärkt die Potenziale junger Geduldeter genutzt und ihnen qualifizierende Ausbildungswege geöffnet werden. Die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen von Flüchtlingen und eine eventuell notwendige Nachqualifizierung sind weitere Aufgaben.
Die gemeinsame Tagung des Gesprächskreises Migration und Integration der Friedrich-Ebert-Stiftung und des Bundesvorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes erörtert die Frage, wie eine bessere Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen sozialverträglich gestaltet werden kann. Neben den sozialrechtlichen Rahmenbedingungen werden die bisherigen Erfahrungen von Projekten und Programmen zur Eingliederung von Flüchtlingen in Beruf und Ausbildung ausgewertet.
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