Mauer im Kopf? Montagsdemonstration? Besserwessi und Jammerossi? In der Nacht vom 9. November auf den 10. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Eine 2008 veröffentlichte Studie der Freien Universität, in der über 5.000 Jugendliche aus ganz Deutschland zur DDR befragt wurden, hat ergeben, dass zwanzig Jahre nach diesem historischen Datum nur jeder zweite Schüler weiß, in welchem Jahr sie gebaut wurde. Zwei Drittel der Befragten erklärten, sie hätten in der Schule zu wenig oder gar nichts über den SED-Staat erfahren.
Das Projekt Dancing to Connect, das die Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg und das Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis FIPP e.V. in Zusammenarbeit mit der New Yorker Battery Dance Company durchführt, setzt hier an: Hundert SchülerInnen aus Berlin und Brandenburg entwickeln in einwöchigen Workshops, die von ProfitänzerInnen der New Yorker Battery Dance Company angeleitet werden, eigene Choreographien zum Thema Mauerfall. 14- bis 20-jährig waren sie 1989 noch gar nicht geboren, die DDR kennen sie lediglich aus Erzählungen.
SchülerInnen der Brandenburger Solar-Oberschule Beelitz, der Grund- und Oberschule Wilhelmshorst und der Bildungseinrichtung Buckow e.V. arbeiten mit Gleichaltrigen der Ernst-Reuter-Gesamtschule aus Berlin-Wedding und der Heinz-Brandt-Oberschule aus Berlin-Weißensee zusammen. So treffen Jugendliche aus Stadt und Land, Ost und West aufeinander. Das Leitmotiv von Dancing to Connect kommt hier zum Tragen: Tanzen, um einander zu begegnen- tanzen, um sich miteinander zu verbinden.Unter dem Titel „The Fall of the Wall“ werden die Tanzperformances a, 13. Oktober 2009 in Potsdam der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Projekt wurde durch das Transatlantik-Programm der Bundesrepublik Deutschland aus Mitteln des European Recovery Program (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert. Die Heinrich-Böll-Stiftung arbeitet in Kooperation mit dem Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis FiPP e.V.
Teilen auf
Bewertung
Neuen Kommentar hinzufügen