Lange ging die KZ-Forschung davon aus, dass Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ („BVer“) erst im Zuge mehrerer Massenverhaftungswellen 1937/38 in nennenswerter Zahl in die Konzentrationslager eingewiesen worden seien. Dagegen weist Julia Hörath in ihrer Dissertation nach, dass die KZ-Haft von „Asozialen“ und „BVern“ unmittelbar 1933 einsetzte. In ihrem Vortrag thematisiert sie die Entwicklungslinien der gegen „Asoziale“ und „BVer“ gerichteten Politik in den ersten Jahren der NS-Herrschaft, die verantwortlichen Akteure, die rechtlichen Grundlagen, auf die sich die KZ-Einweisungen stützten, die Entscheidungsmechanismen und Verfahrensabläufe sowie – soweit möglich – die quantitativen Dimensionen der ersten Phase der KZ-Haft von „Asozialen“ und „BVern“.
Begrüßung und Moderation: Dr. Astrid Ley, stellv. Leiterin der Gedenkstätte und des Museum Sachsenhausen
Vortrag und Diskussion mit Julia Hörath
Julia Hörath studierte an der Universität Osnabrück und an der Freien Universität Berlin Politikwissenschaft und Geschichte. Nach der Diplom-Prüfung nahm sie 2006 ein PhD-Studium im Forschungsprojekt „Before the Holocaust. Concentration Camps in Nazi Germany 1933-1939“ am Birkbeck College der University of London auf und begann dort die Arbeit an ihrer Dissertation. Im November 2012 wurde das Promotionsverfahren am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin eröffnet.
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