Parallel zur „Neuen Unterschicht“, wenn auch wesentlich subtiler, erobert ein weiterer Begriff die Gazetten und politischen Debatten der Berliner Republik: die „Neue Bürgerlichkeit“. Was aber verbirgt sich hinter der schillernden Metapher:
Ein konservativer Kampfbegriff? Der Wille zur Flucht vor der postmodernen Beliebigkeit im Gefolge von „68“ – zurück in den spießigen Mief der wohlgeordneten 50er-Jahre? Oder ist es nur die Bezeichnung für gutsituierte Bewohner bestimmter Wohnviertel von Potsdam bis zum Prenzlauer Berg? Und wer sind die Propagandisten der „Neuen Bürgerlichkeit“? Lediglich schwer moralisierende TV-Journalisten vom Schlage Peter Hahnes („Schluss mit lustig“) und Eva Hermanns („Das Eva-Prinzip“) mit ihren Pamphleten – oder steckt doch mehr dahinter?
Albrecht von Lucke, Jurist, Politikwissenschaftler und Redakteur der politischen Monatszeitschrift „Blätter für deutsche und internationale Politik“, beleuchtet in seinem Vortrag die Karriere der „Neuen Bürgerlichkeit“ – als Begriff, aber auch am Beispiel ihrer Vertreter.
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