Zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands ist von einem demokratischen Aufbruch in Deutschland wenig geblieben:
Bei Landtags-, Europa- und Bundestagswahlen steigt seit der Wende der Anteil an Nichtwählern fast stetig an.
Wer jedoch sind diese Nichtwähler, und warum nehmen sie ihr Wahlrecht nicht wahr? Stellt Nichtwahl eine Gefahr dar? Oder zeugt sie lediglich von Normalisierung in einer gefestigten Demokratie? Können Wähler unter den Realbedingungen der repräsentativen Demokratie – wie erste Stimmen behaupten – gar mehr Einfluss nehmen, indem sie nicht wählen, als durch die Wahl?
In dem Seminar wird analysiert, wie sich die größer werdende Zahl der Nichtwähler zusammensetzt und worauf ihre Motivation zur Nichtwahl gründet. Wir fragen nach dem Zusammenhang zwischen Politikverdrossenheit und Nichtwahl, ebenso nach den Folgen geringer Wahlbeteiligung für die demokratische Legitimation. Auch das Wahlsystem der Bundesrepublik wird kritisch beleuchtet, mögliche Alternativen werden aufgezeigt. Gemeinsam werden wir Strategien entwickeln, wie unsere Demokratie mit dem neuen Phänomen der Nichtwahl umgehen kann – und was wir selbst dazu beitragen können.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den Stipendiatinnen und Stipendiaten des Arbeitskreises Demokratie der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit statt.
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