Seit einem Jahr durchlebt die Ukraine die tiefste Staats- und Gesellschaftskrise seit Erlangung der Unabhängigkeit 1991. Die Protestaktionen auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz gegen den politischen Kurs der Janukowitsch-Regierung mündeten im gewaltsamen Umsturz in Kiew und führten zu einem grundsätzlichen politischen Kurswechsel, der aber in Teilen der Bevölkerung in der Ostukraine auf Ablehnung und Widerstand stößt. Nun schon seit Monaten liefern sich Regierungstruppen und separatistische Regierungsgegner blutige Kämpfe mit Hunderten von Toten und Verletzten auf beiden Seiten, mit Leid und Elend für die Zivilbevölkerung in den umkämpften Gebieten Donezk und Luhansk sowie mit katastrophalen Folgen für die Wirtschaft des gesamten Landes, für die Sicherheit und den Frieden in der Region und darüber hinaus. Auch nach der Präsidentenwahl im Mai und den Parlamentswahlen Ende Oktober bleibt eine dauerhafte Stabilisierung der Ukraine fraglich, zumal das Land zum Schauplatz von geopolitischen Auseinandersetzungen zwischen Russland und dem Westen geworden ist.
Mit der Veranstaltung setzt die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg die Diskussion über die Ursachen, Hintergründe und Folgen der Ukraine-Krise fort. Die Veranstaltung bietet ein Podium für eine sachliche Einschätzung der aktuellen Entwicklungen und für die Erörterung von Möglichkeiten für die Lösung der Konflikte.
Referenten:
- Vasyl Khymynets (Gesandter-Botschaftsrat, Geschäftsträger a.i. der Botschaft der Ukraine in Berlin),
- Manfred Schünemann (Vizepräsident des Verbandes für Internationale Politik und Völkerrecht e.V., Berlin)
Moderation: Prof. Dr. Wilfried Schreiber (Berlin)
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