Man könnte meinen, zum Thema "Flucht und Vertreibung" sei schon alles gesagt. Dem ist aber nicht so. Einerseits sind an den Grenzen Europas Flucht und Vertreibung aktuell wie lange nicht. Andererseits ist Jan M. Piskorski mit seinem jüngsten Buch gelungen ein im besten Sinne vergleichender alltags- und kulturhistorischer Blick auf das durch und durch europäische Phänomen erzwungener Migration. Von den Flüchtlingsströmen des 1. Weltkriegs über das "ethnic engineering" der 1920er Jahre, NS-Verbrechen und Folgen des 2. Weltkriegs bis zum Zerfall Jugoslawiens zeichnet Piskorski die Tragödie staatlich forcierter "Bevölkerungsverschiebungen".
Es gibt nicht viele Wissenschaftler, die es verstehen, ihr Fachwissen einem breiteren Publikum spannend zu vermitteln und ihre Fachbücher in großer Auflage zu veröffentlichen. Der Stettiner Historiker Jan M. Piskorski gehört auf jeden Fall dazu, er liest aus seinem preisgekrönten Buch "Die Verjagten – Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts".
Moderation: Stephan Felsberg (Institut für angewandte Geschichte, Frankfurt/Oder)
Piskorski schreibt europäische Vertreibungsgeschichte, die sich von gegenseitigen nationalen Schuldzuweisungen zu lösen sucht. Und er rückt die Verjagten als Gruppe ins Bewusstsein." FAZ
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