Einkaufszentren, mit ihren vielfältigen und immer gleichen Einzelhandelsketten auf riesigen Verkaufsflächen, ihren bunten Dekorationen und ihrer allgegenwärtig berieselnden Hintergrundmusik prägen immer öfter das Bild der Innenstädte. Zunehmend spielt sich hier gesellschaftliches Leben ab. Die Zentren verdrängen die gewachsenen Geschäftszeilen und Einkaufsstraßen als Orte städtischer Öffentlichkeit und Begegnung. Dabei ist der moderne Marktplatz nicht nur überdacht, klimatisiert und frei von natürlichen, äußeren Einflüssen, sondern maßgeblich auch ein privatisierter öffentlicher Raum, der seinen eigenen Regeln nach Gewinnmaximierung folgt. In ihnen entsteht ein räumlich konzentrierter Mikrokosmos, der die Menschen durch gezielte Werbung, Mitternachts- und Sonntagsshoppingmöglichkeiten, mit ausgedehnten Essens- und Erlebnisangeboten lockt.
Mit dem Soziologen und Stadtplaner Albrecht Göschel sprechen wir über den Einfluss von Einkaufszentren auf die Entwicklung einer Stadt und ihrer Gesellschaft. Woraus erklärt sich ihre Anziehungskraft? Sind Einkaufszentren Fluch oder Segen für eine Stadtgesellschaft und wie verändert sich durch sie die Qualität des öffentlichen Raumes?
Dr. Albrecht Göschel ist Soziologe, Stadtplaner und Architekt. Er beschäftigt sich mit ästhetischen und historischen Fragen des Städtebaus, sowie der Zukunft und Kultur der Stadt. Bis 2006 arbeitete er am Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin und leitete u.a. das Projekt „Stadt 2030“, das sich mit kommunaler Sozial- und Infrastrukturpolitik unter den Bedingungen des demografischen Wandels beschäftigte.
Moderation: Ilona Heidenreich
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