Im Mittelpunkt des nächsten Zeitzeugencafés, das die Gedenkstätte Berliner Mauer präsentiert, stehen die Erinnerungen von Karin und Karl-Heinz Albert: Ende der 50er Jahre passierte Karin Albert als „Grenzgängerin“ jeden Tag die Sektorengrenze, um zur Oberschule in den Westteil der Stadt zu gelangen. Mit dem Mauerbau war sie 1961 von einem auf den anderen Tag von ihren Freunden und ihrer Schule getrennt. Schließlich gelang ihr und ihrem Freund Karl-Heinz die Flucht durch einen Abwasserkanal mit Hilfe ihres West-Berliner Schulkameraden Dieter Wohlfahrt. Dieser wurde kurze Zeit später von einem Grenzsoldaten erschossen, als er gemeinsam mit Karl-Heinz Albert versuchte, auch der Mutter einer Freundin zur Flucht zu verhelfen.
Das Zeitzeugencafé richtet sich an zeitgeschichtlich Interessierte unterschiedlichen Alters. Nicht nur Touristen, die über den Besuch der Gedenkstätte hinaus die Begegnung mit Zeitzeugen suchen, auch die Berliner mit ihren Gästen und Familien haben die Möglichkeit, Menschen kennenzulernen, deren Leben durch Mauer und Teilung in besonderer Weise geprägt wurde.
An insgesamt sechs Sonntagen im Frühjahr und Herbst erzählen Zeitzeugen bei Kaffee und Kuchen von ihren Erinnerungen und Erfahrungen. Die Besucher sind dazu eingeladen, Fragen an die Zeitzeugen zu richten und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Eine Dokumentation der Veranstaltungen wird auf dem Internetportal www.berliner-mauer-gedenkstaette.de als podcast online gestellt.
Nach der Diskussion signieren die Zeitzeugen das im letzten Jahr erschienene Buch „Immer auf der Hut“, das auf Grund seines Erfolges bereits in 3. Auflage vorliegt.
Weitere Zeitzeugencafés finden im Herbst am 14.10., 18.11. und 9.12.2012 statt.
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