Die multimediale, künstlerische Installation zeichnet mit Freejazz-Aufnahmen, Filmen und O-Tönen von Protagonisten und Besuchern ein lebendiges Bild der Szene. Bilder, Plakate, Fotos und Textdokumente zeigen das Entstehen, die Wurzeln und die internationalen Bezüge der Szene. Viele Momente von Freiheitsdrang und Selbstbehauptung werden in zahlreichen Geschichten auf eindrückliches und zeitweise auch recht vergnügliche Weise erzählt: Der Freejazz steht in einer geschlossenen Gesellschaft für Freiheit, bildet einen Musikstil aus, der an Spielfreude, Fantasie und Kreativität kaum zu überbieten ist.
Und all das passiert direkt unter den Augen einer allzeit gut informierten Stasi, die Konzerte kurzfristig absagt oder ein ganzes Festival, wie 1982 im Brandenburgischen Peitz, verbietet. Die auf höchstem Niveau spielenden Freejazzer finden trotzdem immer wieder Auftrittsmöglichkeiten und auch beim Publikum immer mehr Beachtung. In der Szene der improvisierten Musik treffen Musiker aus Ost und West in immer wieder wechselnden Formationen und zu immer neuen Ausflügen in ide Erweiterung der Hörgewohnheiten zusammen. Internationaler Erfolg stellt sich ein, mit dem sich die DDR dann auch gern schmückt.
Innerhalb der DDR-Freejazz-Szene spielt das heutige Brandenburg eine wesentliche Rolle: Ein Nukleus und gleichzeitig Motor für die Szene ist unzweifelhaft das Festival in Peitz, das 1982 verboten wurde. Das Entstehen, die Entwicklung und das Verbot wird detailliert beschrieben, seine Protagonisten, Fans und Musiker porträtiert. So entstand eine Nahaufnahme des Alltags in der DDR, der die Kreativität und Risikobereitschaft von Menschen in der DDR ebenso aufzeigt wie die Machtdemonstrationen und Repression des SED-Regimes.
Eröffnung der Ausstellung
21. November 2013, um 19 Uhr
Es sprechen:
- Ulrike Kremeier (Direktorin dkw.)
- Dr. Sabine Roß (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
- Stefanie Wahl, Albrecht Ecke (Kuratoren, erinnerungslabor Berlin)
20 Uhr Konzert mit Joe Sachse & Uwe Kropinski
„Freejazz in der DDR“ wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung.
Vom 11.4.-5.10.2014 wird die Ausstellung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam gezeigt.
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