Seit Beginn der 1980er Jahre kamen in der DDR Frauen in informellen Kreisen zusammen. Sie wandten sich offen gegen die Aufrüstungspolitik der DDR, beklagten die Diskriminierungserfahrungen von Lesben oder kritisierten die Situation von Frauen in der DDR und zogen die staatliche Doktrin von der verwirklichten Gleichberechtigung der Geschlechter in Zweifel. Für ihre Engagement wurden viele ihnen von der Staatssicherheit verfolgt und waren nicht selten gesellschaftlicher Ächtung ausgesetzt. Zahlreiche Selbstzeugnisse der ostdeutschen Frauenbewegung werden heute im Archiv der DDR-Opposition verwahrt.
Fotos, Dokumente und Interviews zeigen, wie sich Anfang der 1980er Jahre die ersten Frauengruppen gründeten und einige dieser Frauen später eine zentrale Rolle während der Friedlichen Revolution und dem demokratischen Umbruch einnahmen. Bei der der Auftaktveranstaltung zur Ausstellung „Gemeinsam sind wir unerträglich“ in der Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie wollen wir die Bandbreite der unabhängigen Frauenbewegung in der DDR thematisieren sowie auch nach Polen blicken, wo Frauen eine Wesentliche Bedeutung in der Solidarnosc Bewegung spielten und auch heute in großer Zahl für ihre Rechte auf die Straße gehen.
Programm:
17.30 Uhr | Führung durch das Archiv der DDR-Opposition
18:30 Uhr | Podium
- Prof. Dr. Ulrike E. Auga, Theologin, Kultur- und Religionswissenschaftlerin
- Christiane Dietrich, initiierte in den 1980er Jahren eine Umfrage zu sexueller Gewalt
- Samirah Kenawi, Gründerin des Archivs „Grauzone“ zur ostdeutschen Frauenbewegung
- Jennifer Ramme, Kulturwissenschaftlerin und Bewegungsforscherin
- Moderation: Katrin Gottschalk, stellvertretende Chefredakteurin der taz
20:00 | Empfang und Ausstellungsbesichtigung
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