Gespaltene Nation? Einspruch!

Neue Generationen, neue Herausforderungen

Diskussion

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Die deutsche Wiedervereinigung vor 30 Jahren wird immer häufiger zum Gegenstand von Mythen. Währungsunion, Privatisierung und Aufbau Ost geraten in die Kritik. Die Politik habe versagt, so die Botschaft. Der Westen habe rücksichtslos die eigenen Interessen durchgesetzt, die Lebensleistungen der Ostdeutschen zerstört und tiefe Wunden in ihre Seelen geschlagen. Die Folge: ein politischer Ruck nach rechts.

Dem begegnen zwei politische Schwergewichte im dreißigsten Jahr der Deutschen Einheit, der Volkswirt und ehemalige Finanzminister in Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, sowie der letzte SPD-Fraktionsvorsitzende der Volkskammer der DDR, Prof. Dr. Richard Schröder, in ihrem Buch „Gespaltene Nation? Einspruch!“ Diese Streitschrift wendet sich entschieden gegen diese Sicht der Dinge. Karl-Heinz Paqué und Richard Schröder sehen die Gefahr einer neuen Dolchstoßlegende, die lautet: Die Wirtschaft der DDR war trotz einiger Schwächen funktions- und leistungsfähig. Mit gutem Willen und ruhiger Hand hätte man sie Schritt für Schritt in die neue Welt der globalen Marktwirtschaft überführen können, aber das war nicht im Interesse der westdeutschen Industrie. Diese nutzte ihren politischen Einfluss, um die Substanz der DDR fatal zu schwächen.

Diesen Mythen stellen die Autoren Fakten entgegen: der Zwang zum schnellen Handeln im Anblick einer zusammenbrechenden Ordnung und massiver Abwanderung nach dem Fall der Berliner Mauer; die gewaltige Schwierigkeit, mit neuen Produkten auf dem Weltmarkt Fuß zu fassen; das Bemühen des Staates, den Strukturwandel für die Menschen erträglich zu gestalten. In der Summe wenig von kaltem Kapitalismus, aber viel Soziale Marktwirtschaft in deutscher Tradition.

In unserer Veranstaltung diskutieren die beiden Autoren ihre Thesen mit der Landesvorsitzenden der Freien Demokraten Brandenburg, Linda Teuteberg MdB. Welche Visionen haben die neuen Generationen von Deutschland? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich aus dem Verblassen der Erinnerung an die deutsche Teilung? Und nicht zuletzt: Was wollen junge Menschen aus Ostdeutschland aus sich und ihrer Heimat machen?

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