
Der Dokumentarfilm „Mauerflug“ von 1990 gehört seit 2011 zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe: Der Film entstand als ein einmaliges Zeitzeugnis unmittelbar nach dem Fall der Mauer und dokumentiert eindringlich die gewaltige Zäsur, die diese Grenze darstellte, auch für Potsdam. Der Film folgt – aus niedriger Höhe aus einem Hubschrauber der Interflug gefilmt – dem Verlauf der Berliner Mauer von der Glienicker Brücke in Potsdam bis zur Bernauer Straße in Berlin.
Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Gespräch mit Hannes Wittenberg, dem stellvertretenden Direktor des Potsdam Museums, und dem Regisseur des Films, Peter Gärtner, Sanssouci Film GmbH, statt. Anhand von einigen historischen Fotografien aus dem Sommer 1990 wird im Vergleich zu den Luftaufnahmen vom Februar 1990 die besondere Lage des Potsdamer Stadtgebiets in der Grenzregion dargestellt und über die Auswirkungen des Mauerbaus vom 13.August 1961 auf die unterbrochenen Verbindungen nach Berlin gesprochen. Robert Leichsenring, Stadtführer und freier Mitarbeiter des Potsdam Museums, moderiert das Gespräch.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der aktuelle Sonderausstellung „LUFT | BILD | Potsdam“ des Potsdam Museum statt, in der Luftbild-Fotografien von 1900 bis in die Gegenwart – aufgenommen aus Zeppelinen, Flugzeugen und Drohnen – zu sehen sind. Die faszinierenden Luftaufnahmen offenbaren nicht nur das Wesen der Stadt aus der Vogelperspektive, sondern lassen das Zusammenspiel von Architektur, Natur und Geschichte lebendig werden. Erkennbar werden aber auch Spuren ihrer düsteren Kapitel wie die abrupte Teilung Potsdams von West-Berlin, markiert von dem in den Bildern sichtbaren Todesstreifen der Berliner Mauer. Die Ausstellung ist noch bis zum 24. August 2025 zu sehen.
Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen