Leichte Sprache: Berliner Mauer
Der Begriff des "Mauerbaus" beschreibt ein zentrales Ereignis der deutschen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg - den Bau einer Grenzmauer durch das geteilte Berlin. In der Nacht auf den 13. August 1961 befahl Walter Ulbricht, Staatschef der DDR und Vorsitzender der führenden Staatspartei (SED) , die Grenze von Ost-Berlin nach West-Berlin abzuriegeln. Noch in der Nacht rollten DDR-Soldaten Stacheldraht aus und begannen, eine Mauer zu bauen. Damit war auch die letzte Möglichkeit für Menschen versperrt, die die DDR und die SED-Diktatur verlassen wollten. Die Bezeichnung "Berliner Mauer" steht bis heute für die deutsche Teilung, für ihre politischen, gesellschaftlichen und menschlichen Folgen.
Opfer der Berliner Mauer
Die Berliner Mauer war insgesamt 155 km lang, davon verliefen innerhalb Berlins 43,1 km. Der sogenannnte Außenring trennte auf rund 112 km West-Berlin vom Gebiet der DDR. Ein gemeinsames Projekt der Gedenkstätte Berliner Mauer und des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam erforschte die Todesfälle an der Berliner Mauer. Demzufolge wurden zwischen 1961 und 1989 mindestens 140 Menschen an der Berliner Mauer getötet oder kamen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime ums Leben. Zudem starben mindestens 251 Reisende aus Ost und West während oder nach Kontrollen an Berliner Grenzübergängen. Die Zahl der Menschen, die aus Kummer und Verzweiflung über die Auswirkungen des Mauerbaus auf ihre individuellen Lebensverhältnisse starben, ist unbekannt.
Welche Bedeutung hatte die Berliner Mauer?
Von 1961 bis 1989 trennte die Berliner Mauer die Stadt und ihre Menschen. Sie wurde weltweit zum Symbol für den Kalten Krieg, der die Welt politisch in einen Ost- und einen Westblock spaltete. Während die DDR die Mauer als "Friedensgrenze" und "Antifaschistischen Schutzwall" bezeichneten, wurde sie in der bundesdeutschen Politik als "kommunistische Schandmauer" verurteilt.
Mit ihren Selbstschussanlagen, der grauen Farbe des Betons und dem hochabschließenden Stacheldraht prägte sie die öffentliche Wahrnehmung von einem gesellschaftlichen System, das seine Existenz nur dadurch zu sichern vermochte, dass es seine Bevölkerung einsperrte. Die Mauer erinnert aber auch an erfolgreichen Widerstand und Bürgermut.
Ebenso wie der Bau der Mauer in Berlin die politische Spaltung Deutschlands, Europas und der Welt symbolisierte, wurde die Öffnung der Berliner Mauer - der Mauerfall - im November 1989 zum Symbol für die Überwindung dieser Spaltung und das Ende des Kalten Krieges. Die Emotionen der damaligen Zeit entstanden nicht zuletzt daraus, dass sich niemand der Zeitzeugen wirklich vorstellen konnte, dass dies möglich sein würde.
Eingemauert - 13. August 1961
Der Mauerbau am 13. August 1961 steht wie kein anderes Symbol für die menschliche Dimension der deutschen Teilung. Wie jede Generation mit der Geschichte umgeht, lässt sich jedoch nicht verordnen. Die Elterngeneration kann der nachfolgenden jeweils nur Angebote unterbreiten.
Die Grenze im Bezirk Potsdam
Der Bezirk Potsdam, der große Teile des heutigen westlichen Brandenburgs umfasste, gehörte zum Berliner Umland. Damit war er ein Schwerpunkt in der Grenzsicherung der Staatssicherheit, denn die Nähe zu Westberlin machte das Gebiet für Fluchtwillige interessant.
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