Von Potsdam aus forcierte Herms Niel (1888-1954) 40 Jahre lang seine Karriere: als kaiserlicher Militärmusiker, dann als Komponist, Texter und Dirigent. Schließlich wird er Musikzugführer des RAD und Hitlers bekanntester Marschliedkomponist. Seine Lieder erreichten über Rundfunk, Schallplatte, Propagandakonzerte und Millionen Liedpostkarten weite Verbreitung.
Niel hatte schon vor Kriegsbeginn Märsche und sog. neue Soldatenlieder geschrieben, er stellt seine Musik bewusst in den Dienst der NS-Propaganda, wird „Liebling des Volkes“. Viele seiner Lieder waren gleichermaßen an der Front wie auch im Heimatland bekannt und populär. Nach dem Krieg floh der Musiker ins Emsland. Hier wurde er entnazifiziert, als „entlastet“ eingestuft. 1952 gab Niel ein letztes Großkonzert in Bremen. Zwei Jahre später starb er, wurde zunächst in Herzlake, dann in Potsdam beerdigt.
Referent: Dr. Thomas Freitag
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