Informationstag Aufruhr in der Diktatur

Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 und die Folgen

Aktionstag

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Der 17. Juni 1953 ist ein Schlüsselereignis der DDR-Geschichte: Nur wenige Jahre nach Gründung der DDR kam es in fast 700 Städten und Gemeinden zu Demonstrationen und Streiks. Was als Protest von Bauarbeitern begann, entwickelte sich rasch zu einem Volksaufstand.

Die Ereignisse trafen das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) genauso unvorbereitet wie die SED-Führung. Nur durch das Eingreifen des sowjetischen Militärs konnte der Aufstand niedergeschlagen werden.

Die Erhebung und das Versagen des Sicherheitsapparats lösten ein tiefsitzendes Trauma bei den Machthabern der DDR aus. In der Folge wuchs die Stasi zu einem umfassenden Überwachungs-, Disziplinierungs- und Repressionsapparat, der seine Methoden im Laufe der Jahrzehnte verfeinerte. Dennoch war sie im Herbst 1989 nicht in der Lage, die Friedliche Revolution zu stoppen.

Filme, Vorträge, Gespräche und Führungen am Ort der ehemaligen Stasi-Zentrale nehmen die Ereignisse vom 17. Juni in den Blick und fragen nach den Folgen des Aufstandes. Welche Lehren zog die Stasi aus ihrem Versagen? Was bewirkte die niedergeschlagene Rebellion bei den Menschen? Welche Parallelen lassen sich zu Aufständen der jüngsten Vergangenheit ziehen?

Aus dem Programm:
16.00 Uhr: Eröffnung
Gespräch mit Roland Jahn (Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen), Dr. Hubertus Knabe (Direktor Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen), Tom Sello (Robert-Havemann-Gesellschaft e. V.) und Bernd Lippmann (Vorsitzender des Trägervereins für das Stasimuseum)
Impulsvortrag: Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 und die Folgen, Dr. Roger Engelmann (Historiker beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen / BStU)

16.00 Uhr: Podiumsdiskussion "Träume und Traumata gescheiterter Revolutionen" - Welche Parallelen haben der 17. Juni und Aufstände in Diktaturen heute? Es diskutieren Dina El-Sharnouby (Politikwissenschaftlerin), Srđa Popović (Politaktivist, angefragt), Roland Jahn
Moderation: Dagmar Hovestädt (Pressesprecherin des BStU)

17.30 Uhr: Führung "Stasi-Minister Erich Mielke und der 17. Juni 1953" - Wie beeinflusste der Volksaufstand den späteren Aufstieg von Erich Mielke? Sonderführung durch die historische Minister-Etage im Stasimuseum
Sven Behrend (Politikwissenschaftler, Stasimuseum)

18.00 Uhr: Vortrag "Im Goldenen Käfig. DDR-Anwälte in der Ära Honecker" - Vorstellung einer neuen wissenschaftlichen Studie über die Versuche von SED, Justizapparat und Stasi, DDR-Rechtsanwälte im Sinne des Idealbildes vom "sozialistischen Anwalt" zu formen, Dr. Christian Booß (Forscher beim BStU)

18.30 Uhr Geländeführung "Vom Finanzamt zur Stasi-Stadt" - Führung zur Entwicklung und zum fortwährenden Ausbau der Stasi-Zentrale nach dem Volksaufstand

18.30 Uhr Führung "Das Innenleben einer Geheimpolizei" - Rundgang durch das Stasi-Unterlagen-Archiv

19.00 Uhr Führung "Die vollendete Revolution" - Eine Kuratorenführung durch die Open-Air-Ausstellung "Revolution und Mauerfall" setzt den 17. Juni mit der Friedlichen Revolution 1989/90 in Beziehung.

19.00 Uhr Vortrag "Der 17. Juni im Spiegel der Stasi-Unterlagen" - Präsentation von Akten, Fotos und Tondokumenten zum 17. Juni in der "Stasi-Mediathek des BStU"

19.30 Uhr Vortrag Die Stasi im Westen - Struktur und Ziele der MfS-Auslandsspionage
Prof. Dr. Daniela Münkel (Historikerin beim BStU)

20.00 Uhr Gespräch Westarbeit der Stasi zwischen Fiktion und Wirklichkeit - Vorführung der ZDF-Agentenserie "Der gleiche Himmel" (3), vorab Expertengespräch mit der Historikerin Prof. Dr. Daniela Münkel und Filmschaffenden
Moderation: Dagmar Hovestädt

Weitere Programmangebote:

  • Der 17. Juni 1953 im Film - Ausgewählte Fernsehfilme und Dokumentationen über den 17. Juni
  • Bildungswegweiser zum 17. Juni 1953 - Pädagogische Angebote für die schulische und außerschulische Bildung
  • Virtueller Rundgang durch das Stasi-Gefängnis - Virtuelle Reise durch das frühere Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen
  • Bürgerberatung und Antragstellung zur Einsicht in die Stasi-Unterlagen (Bitte ein gültiges Personaldokument mitbringen)
  • Info-Tisch der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e.V.
  • Dauerausstellung "Staatssicherheit in der SED-Diktatur" im Stasimuseum, "Haus 1" (geöffnet bis 20 Uhr)
  • Gefangenentransporter - Ausstellung von zwei DDR-Gefangenentransportern, ausgestattet mit mobilen Hörstationen. Ehemalige politische Häftlinge berichten über ihre Erfahrungen
  • "Wo landeten die inhaftierten Aufständischen des 17. Juni?" - Shuttle-Transfer um 16.30, 17.30 und 18.30 Uhr zur Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
  • "Revolution und Mauerfall" - Open-Air-Ausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft
  • Spezialitäten von Street-Food-Anbieter "Milchmädchen"

Der Eintritt ist frei.

Zeit: Samstag, 17. Juni 2017, 16.00 - 22.00 Uhr

Ort: Stasi-Zentrale, Ruschestraße 103, 10365 Berlin

Veranstalter: 

Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
Karl-Liebknecht-Straße 31/33
10178 Berlin
Telefon: (030) 23 24-89 18
Fax: (030) 23 24-71 79
E-Mail: veranstaltungen@bstu.bund.de

Mitveranstalter:

  • Stasi-Museum Berlin
  • Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen
  • Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.
  • UOKG - Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft e.V.

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