Wurden seit den 50er Jahren Menschen ausländischer Herkunft pauschal als "Gastarbeiter" bezeichnet, so änderte sich im Lauf der Zeit diese Zuschreibung. Vermehrt tauchten Begriffe wie "Ausländer'' oder "Asylbewerber'' auf. Später - vor allem nach 9/11 rückten "der Islam" und mit ihm "die Muslime'' verstärkt in den Fokus der öffentlichen Debatte. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen daher Fragen darüber, wie internationale Ereignisse: z.B. in Ägypten und der Türkei, die Selbst- und Fremdwahrnehmung von Muslimen beeinflussen und welche Wirkungen sich auf die Gesellschaft in Deutschland identifizieren lassen.
Im Gespräch analysieren Lamya Kaddor (Autorin), Charlotte Wiedemann (Journalistin, u.a. Die Zeit), Dr. Alexander Kissler (Journalist, Cicero) und Eren Güvercin (Jurist und Autor) mit Moderator Daniel Bax (Journalist, taz), wie sich aktuelle politische Ereignisse in Ägypten und die Massenproteste in der Türkei auf diesen Prozess auswirken. Inwiefern haben diese Ereignisse tatsächlich unmittelbar mit dem Islam zu tun oder sind lediglich westliche Interpretation? Welche Auswirkungen haben die bestehenden Wahrnehmungsmuster von ''dem Islam'' und ''dem Westen'' auf die jeweilige Einordnung der Ereignisse vor Ort und in Deutschland? Erfährt das Bild von "dem Islam" gerade eine Veränderung? Und wenn ja, welche? Es geht außerdem darum, was das für die Selbst- und Fremdwahrnehmung von Muslimen in Deutschland sowie für das Selbstverständnis der Gesellschaft als Ganzes bedeutet.
Die Veranstaltungsreihe Themenzeit wird von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Kooperation mit der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) durchgeführt und richtet sich an alle politisch interessierten Bürgerinnen und Bürger. Monatlich erhält das Publikum unweit des Checkpoint Charlie die Möglichkeit, bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur persönlich kennenzulernen und mit ihnen aktuelle gesellschaftliche Themen zu diskutieren. Die 7. Ausgabe findet begleitend zum Themenraum ,,Die Vielfalt des Islam'' statt, der bis zum 29. August in der Amerika-Gedenkbibliothek am Blücherplatz eingerichtet ist.
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