Die JesidInnen, ein im Nordirak, in Syrien und der Türkei ansässiges kurdischstämmiges Volk, gerieten durch die Ausbreitung der Terrororganisation „Islamischer Staat“ im Laufe der letzten Jahre besonders unter Druck. Besonders Frauen im heiratsfähigen Alter wurden verschleppt, versklavt, sexuell missbraucht und im Falle der Freilassung von ihren Familien oder Gemeinschaften verstoßen. Vor diesem Hintergrund sprach sich bereits im Dezember 2016 der Brandenburger Landtag auf Initiative unserer Fraktion hin für die Aufnahme einer begrenzten Zahl von vorrangig Jesidinnen außerhalb des regulären Asylverfahrens aus. Das Land Brandenburg soll sich danach am Vorbild eines entsprechenden in Baden-Württemberg durchgeführten Programms orientieren. Ebenso haben sich die angehende Regierungskoalition Schleswig-Holsteins sowie Teile der neuen Berliner Landesregierung für die Aufnahme von Kontingentflüchtlingen ausgesprochen.
Um sich ein deutlicheres Bild von der Lage vor Ort machen zu können, hatte der Brandenburger Landtag zudem im Frühjahr 2017 Nadia Murad, Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen für die Würde der Opfer von Menschenhandel, eingeladen, vor dem Landtagsplenum zu sprechen. Sehr authentisch und mit viel Mut berichtete sie in ihrer Rede von dem ihr selbst, Tausenden von JesidInnen und Mitgliedern anderer Minderheiten im Nordirak angetanen Leid. Sie fand deutliche Worte für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit und einen Völkermord, der als solcher auch benannt werden und vor dem Internationalen Strafgerichtshof verfolgt werden muss.
Programm
Begrüßung durch Ursula Nonnemacher, MdL
Filmprojektion des oben genannten Filmes
Offene Diskussionsrunde mit:
- Düzen Tekkal, Regisseurin
- Pfarrer Martin Vogel, Beauftragter der Evangelischen Kirchen bei den Ländern Berlin und Brandenburg
- Simone Helmschrott, Staatsministerium Baden-Württemberg (angefragt)
- Matthias Hofmann, Mitglied der Initiative „Willkommen in Falkensee“
Moderation: Ursula Nonnemacher, MdL
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