Journalismus nach dem Super-GAU

Die Katastrophe von Tschernobyl und die Medien

Podiumsdiskussion

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Reaktor Nr. 4 in Tschernobyl im September 2006
Reaktor Nr. 4 in Tschernobyl im September 2006, Foto: Carl Montgomery

Am 26. April 1986 explodierte in Folge einer Kernschmelze der Kernreaktor Block 4 im Kernkraftwerk Tschernobyl. Diese Katastrophe gilt als bisher schwerste nukleare Havarie und als eine der schlimmsten Umweltkatastrophen aller Zeiten. Die Sowjetunion verhängte sofort nach dem Unfall eine Informations- und Berichtssperre. Erst durch das Alarmschlagen schwedischer Physiker, die eine stark erhöhte Radioaktivität feststellten, drangen Vermutungen über einen Unfall in der Sowjetunion in den Westen.

Daraufhin brach in den folgenden Wochen und Monaten eine Flut von mehr oder weniger verifizierbaren Informationen und Gerüchten über die bundesdeutsche Öffentlichkeit herein. In der DDR indes blieb es den Journalisten wie in der Sowjetunion verboten, über den Unfall zu berichten. Das Thema wurde totgeschwiegen.

Harald Schumann, damals Redakteur für Umwelt und Wissenschaft der taz, und Anne Gellinek werden darüber berichten, wie sie die Informationspolitik wahrnahmen und damit umgingen.

Wie verlief das journalistische Arbeiten vor Ort? Welche Schwierigkeiten und Unsicherheiten waren damit verbunden? Welche Informationen wurden weitergegeben? Wie versuchten deutsche Korrespondenten zusätzliche Informationen zu gewinnen? Mit welchen Erwartungen und Reaktionen seitens der deutschen Öffentlichkeit wurden sie konfrontiert?

Nicht zuletzt interessiert auch, wie sie die Lage aus heutiger Sicht und in Bezug auf die heutige Berichterstattung einschätzen. Die Moderation übernimmt Boris Reitschuster, langjähriger Korrespondent in Moskau und profunder Kenner der politischen Verhältnisse.

Gäste:

Moderation:



Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.

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Als Ostdeutscher Zeitzeuge erinnere ich mich, dass die DDR-Medien (nach dem ersten Schock) Anfang Mai recht detaillierte Zahlen (ich glaube in mSv und Bq) zur unsrer Strahlenbelastung  infolge des Unfalls und deren zahlenmäßigen Entwickling veröffentlichten. Ich konnte damit aber wenig anfangen, da keine Verleichswerte genannt wurden. Ich hatte den Eindruck dass aus dem völligen Verschweigen eine Überinformation wurde, mit der ein Normalbürger auch nichts anfangen kann.

D. Noack

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