Die zweitägige Tagung schließt das 2013 begonnene Forschungsprojekt des brandenburgischen Museumsverbandes "Entnazifizierte Zone? Zur Darstellung des NS in ostdeutschen Museen" ab. Das Forschungsprojekt stellt die Hypothese auf, dass die für Antifa-Ausstellungen in der DDR im Wesentlichen vorgegebenen Paradigmen als Belastung für die spätere Auseinandersetzung mit dem Thema nachwirkten. Diese Hypothese steht auf dem Prüfstand. War es so, wie wir vorab annahmen? Oder muss das Bild korrigiert werden?
Am ersten Tag der Konferenz wird die Darstellung des NS in vier DDR-zeitlichen Dauerausstellungen aus Brandenburg an der Havel, Potsdam, Cottbus und Frankfurt analysiert. Einige der damaligen MacherInnen sind dabei. Anschließend widmen sich die TagungsteilnehmerIinnen dem Umbruch 1989/90 in ostdeutschen Museen. Praktisch alle DDR-zeitlichen Dauerausstellungen wurden gleichsam über Nacht abgebaut. Wie geschah das im Einzelnen? Gingen Diskussionen voran, und wenn ja, welche?
Am zweiten Tag der Konferenz untersuchen die TeilnehmerIinnen fünf aktuelle Ausstellungen zur NS-Zeit in brandenburgischen Stadtmuseen in Hinsicht auf Themen, Ansätze, Objektinterpretation und das, was nicht gesagt, gefragt, dargestellt wird. Auch hier sind KuratorInnen und GestalterInnen dieser Ausstellungen auf dem Podium dabei. Abschließend soll nach Problemen, Hindernissen, alten und neuen Zugängen zur Vermittlung von NS-Geschichte in lokalen Museen heute gefragt werden. Dafür sind VertreterInnen von Stadtmuseen aus mehreren ostdeutschen Bundesländern eingeladen.
Das Projekt "Entnazifizierte Zone? Zur Darstellung des NS in ostdeutschen Museen" wird unterstützt von der Bundesstiftung Aufarbeitung zur SED-Dikatatur und der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft".
Die Tagung findet mit Unterstützung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg statt.
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