Ökofilmgespräch: Kampf ums Klima - Fakten und Fiktionen

Film und Filmgespräch

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© Daniel Meinl

Kampf ums Klima - Fakten und Fiktionen

Dokumentation, 29 Minuten, 2023
Regie Anna Fein, Stefan Hanf
 

Alle wollen den Klimawandel bekämpfen. Aber welche Mittel und Ideen wirklich helfen gegen die Erderwärmung, das ist durchaus umstritten. „planet e.“ überprüft vier Klimamythen: Heizen mit Holz ist umweltfreundlich! Ökostrom ist besser als konventioneller! Mit Klimasiegeln können wir nachhaltig konsumieren! Wasserstoff löst Energieprobleme! Vier Thesen, denen die Dokumentation kritisch auf den Grund geht – mit überraschenden Ergebnissen. Die Bundesregierung möchte einerseits schon im Jahr 2024 den Einbau von Gas- und Ölheizungen zur Wärmeerzeugung verbieten. Denn schließlich setzt die Verbrennung von fossilen Energieträgern jede Menge des Klimagases Kohlendioxid frei. Andererseits wird der Einbau von Holzpellet-Kesseln sogar noch subventioniert, obwohl auch hier bei der Verbrennung CO2 emittiert wird. Genau wie bei der Holzverbrennung in Kaminöfen oder größeren Heizwerken. Für Gerolf Bücheler vom Fachverband Holzenergie kein Widerspruch: „Es wird nur das CO2 frei, was die Pflanzen zuvor auch aufgenommen haben. Und das ist eben der fundamentale Unterschied zu fossilen Energien. Und deswegen wird bei der Nutzung von Holzenergie der Atmosphäre kein neues CO2 hinzugefügt, sondern wir finden uns hier in einem kurzfristigen Kreislauf.“ Der Weltklimarat kommt hingegen zu einer anderen Einordnung. Auch das Umweltbundesamt sieht die Rechnung kritisch. Die Nutzung von Holz als Energieträger sei weder regenerativ noch umweltfreundlich, so die oberste Bundesbehörde. Weitere Mythen: Verbraucherinnen und Verbraucher hätten mit dem Kauf von Ökostrom sowie klimaneutralen Produkten aus dem Supermarkt angeblich zwei ganz einfache Möglichkeiten, die persönliche Klimabilanz zu verbessern. Doch bei näherem Hinsehen entpuppen sich viele Angebote als Mogelpackungen ohne jeglichen Umweltnutzen. Das weisen die Autoren der Dokumentation nach. Auch im Großen halten sich Klimamythen hartnäckig. Grüner Wasserstoff etwa soll viele Energieprobleme des Industrielandes Deutschland lösen. Als klimafreundlicher Treibstoff in Schiff- und Luftfahrt, als Ersatz für fossiles Erdgas, als Energieträger für die Schwerindustrie. Doch bis das funktionieren kann, müsste eine ganze Infrastruktur von Produktionsanlagen, Elektrolyseuren und Pipelines aufgebaut werden. Die Wasserstoffindustrie steckt noch in den Kinderschuhen. Pilotanlagen in Marokko etwa produzieren aktuell nur wenige Kilogramm Grünen Wasserstoff pro Stunde. Und nicht einmal ansatzweise steht mittelfristig weder in Deutschland noch im Rest der Welt genügend Grüner Strom zur Produktion von Wasserstoff zur Verfügung. Dr. Falko Ueckerdt vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung dämpft den Optimismus: „Selbst, wenn wir die ohnehin sehr ambitionierten Ziele erreichen, werden wir im Jahr 2030 nur etwa zwei Prozent unserer Endenergienachfrage mit Wasserstoff decken können.“

Anschließendes Publikumsgespräch mit Andrea Liebner, Klimabeauftragte der Stadt Bernau,  und weiteren Gästen.

Moderation: Ines Klupsch, BarnimDenktWeiter

Eine Kooperationsveranstaltung des Fördervereins für Öffentlichkeitsarbeit im Natur- und Umweltschutz FÖN e.V. und BarnimDenktWeiter / BUND Regionalgruppe Barnim-Süd

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