Die Mehrheit der Bevölkerung ist auf sozialstaatliche Sicherungssysteme angewiesen. Nach einer langen Wachstumsphase erscheint der Rückbau dieser Systeme in Deutschland unumgänglich.
Womit wird er begründet? Die Politik argumentiert mit Sachzwängen. Am beliebtesten ist die „demographische Zeitbombe“. Danach erscheint die Kürzung in der Krankenversicherung nicht mehr als Resultat eines Verteilungskonflikts sondern als Ausdruck von Generationengerechtigkeit.
Die Demographiedebatte mutet seltsam an, meint Hagen Kühn. Er hat sich seit längerem mit ökonomischen Fragen des Gesundheitswesens befasst. Legen die heutigen Bevölkerungsprognosen nur eine einzige Orientierung in der Politik nahe, die neoliberale Auffassung mehr „Markt im Gesundheitswesen“ und „private kapitalgedeckte Vorsorge“?
Setzen Sie sich in unserer Veranstaltung mit „vermeintlichen Sachzwängen“ auseinander. Der Referent fragt nach, ob es wirklich „mutige Reformer“ sind, die sich um die Probleme in 40-50 Jahren sorgen, dabei die medizinischen Entwicklungen, die Entwicklungstrends bei chronischen Erkrankungen u.a. außer Acht lassen und die Überalterung der Gesellschaft höher bewerten als Unterbeschäftigung, prekäre Arbeitsverhältnisse und niedrige Löhne.
Gast: Dr. Hagen Kühn, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
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