Fast ein Drittel aller Männer, die zwischen 1933 und 1945 geboren wurden, wuchs kriegsbedingt ohne Vater auf. Das Buch, das von Hermann Schulz, einem der drei Autoren vorgestellt wird, macht anhand persönlicher Berichte das Ausmaß und die Folgen dieses Verlustes sichtbar: die Schwierigkeit, dem eigenen Leben deutliche Konturen zu geben, den Kampf um Selbstvertrauen und Entscheidungssicherheit.
Häufig ist der fehlende Vater im Innersten stärker wirksam als ein anwesender. Wie hätte das Leben mit ihm sein können? Diese Frage begleitet die Betroffenen lebenslang. Nicht selten entwickeln sie ein besonders inniges, teilweise jedoch erdrückendes Verhältnis zur Mutter – mit allen Folgen für die eigene Partnerschaft. Ein verdrängtes, schwieriges Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte in einem Buch voller interessanter Lebensgeschichten, analytischer Tiefenschärfe und praktischer Lebenshilfe.
Gast: Hermann Schulz
Teilen auf
Neuen Kommentar hinzufügen