Septemberliebe

ZEITSCHNITT - Liebe in Zeiten der Diktatur

Die frühen 1960er Jahre waren eine Umbruchzeit zwischen Kaltem Krieg und Tauwetter. Kurz vor dem Mauerbau 1961 entstand Kurz Maetzigs Septemberliebe – eine seiner selten gezeigten Propagandaproduktionen. Es geht „in diesem leicht stilisierten Beziehungsdrama um eine junge Frau aus der DDR-Provinz, deren Liebster leichtsinnigerweise seinen Onkel besucht, einen Fabrikbesitzer in West-Berlin. Zum Diebstahl von Geheimnissen der aufblühenden volkseigenen Industrie gedrängt, ohne rechtes Vertrauen in die Organe des Arbeiter-und-Bauern-Staates, denkt er an Republikflucht. Seine Herzensdame tut das für eine entwickelte sozialistische Persönlichkeit einzig Richtige: Sie informiert die Stasi.“ (Jan Gympel)
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R : Kurt Maetzig
D : Doris Abeßer, Ulrich Thein, Annekathrin Bürger
DDR 1961 · 78 min
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Augenzeuge 34/1961 11 min

Einführung durch den Filmhistoriker Dr. Claus Löser

Die Veranstaltung findet in der Reihe "ZEITSCHNITT - Liebe in Zeiten der Diktatur" statt, die gemeinsam mit dem Filmmuseum Potsdam angeboten wird.

Liebe in Zeiten der Diktatur ist das Thema der »Zeitschnitt«-Filmreihe 2013. Wir wollen darüber nachdenken, wie der intimste Bereich des zwischenmenschlichen Zusammenlebens in den Filmen aus der DDR dargestellt wird, und welches Lebensgefühl sich über die Filme vermittelt.

Wie keine andere Kunstform vermag Film, die Komplexität von Geschichte sinnlich nachvollziehbar zu machen. Durch dokumentierte oder erdachte Geschichten vermittelt sich auch für spätere Generationen ein plastischer Eindruck davon, was Menschen einst gedacht und gefühlt haben. Menschliche Sehnsüchte und Irrtümer spiegeln sich auf den Leinwänden ebenso wider wie unverhohlene oder raffiniert versteckte Indoktrinationen. Dass es sich dabei nicht um objektive Bilder handelt, lehren individuelle und gesellschaftliche Erfahrungen.

Mit der zweiten »Zeitschnitt«-Filmreihe wird erneut der Versuch unternommen, die widersprüchliche DDR-Filmgeschichte kompakt als Reflex auf innen- wie außenpolitische Verwerfungen zu werten und die ausgewählten Filme in einen entsprechenden Kontext zu stellen. Bei näherer Betrachtung erweisen sich DEFA wie DDR-Geschichte als überaus widersprüchlich, dabei wechselnd intensiv von repressiveren oder toleranteren Phasen der Innenpolitik geprägt. Meist vollzogen sich diese Kursänderungen in unmittelbarer Abhängigkeit von der sowjetischen KPdSU.

Die »Zeitschnitt«-Filmreihe stellt mehrere abendfüllende Programme zusammen, die jeweils eine Dekade und ihre Umbrüche in der DDR-(Kultur-)Politik repräsentieren. Alle Veranstaltungen werden durch den Filmhistoriker Dr. Claus Löser eingeführt. Im Anschluss an die Vorführungen gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.

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